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Wirtschaft: KIH-Vorstand wird verklagt

STUTTGART (fmd/HB).Der Aufsichtsrat der KIH Kommunikations Industrie Holding AG, Ettlingen, die seit Ende 1997 mehrheitlich zur Rheinmetall-Gruppe, Düsseldorf gehört, hat den ausgeschiedenen Vorstandschef Ludwig Pietzsch und das ehemalige Vorstandsmitglied Harald Kauer auf Schadenersatz in Höhe von mehr als fünf Mill.

STUTTGART (fmd/HB).Der Aufsichtsrat der KIH Kommunikations Industrie Holding AG, Ettlingen, die seit Ende 1997 mehrheitlich zur Rheinmetall-Gruppe, Düsseldorf gehört, hat den ausgeschiedenen Vorstandschef Ludwig Pietzsch und das ehemalige Vorstandsmitglied Harald Kauer auf Schadenersatz in Höhe von mehr als fünf Mill.DM verklagt.Zudem soll eine Schadenersatzpflicht von mehr als zwei Mill.DM festgestellt werden.

Die Klagebeträge könnten sich durchaus noch erhöhen, so der neue KIH-Vorstandsvorsitzende Michael Fritzsche auf der Hauptversammlung, wenn die noch nicht abgeschlossene Sonderuntersuchung der C & L Deutsche Revision vollständig vorliege.Ihrerseits, so Fritzsche, hätten Pietzsch und Kauer mit anwaltlichen Abmahnungen und Klagen reagiert.Beispielsweise werde der Jahresabschluß 1997 von den beiden ehemaligen Vorstandsmitgliedern als nichtig angesehen.

Bislang seien 30 Geschäftsvorfälle in einem Gesamtvolumen von fast 30 Mill.DM von der C&L untersucht worden, die sämtlich "höchst ungewöhnlich" erscheinen und im nachhinein "zum erheblichen Teil zu falschen Gewinnannahmen und Vorspiegelung unzutreffender Erträge geführt" hätten, so Fritzsche.Vorgeworfen wird dem alten Vorstand, "offenbar systematisch", nach bestimmten Verhaltensmustern vorgegangen zu sein.

Rheinmetall übernahm im November 1997 75,5 Prozent der Aktien der KIH von der Energie Baden-Württemberg AG (EBW), Karlsruhe, und räumte der EBW im Gegenzug eine Beteiligung in Höhe von 12,5 Prozent an der Rheinmetall Elektronik AG ein.Die KIH ist derzeit mit 48 Gesellschaften in den Bereichen Automatisierungstechnik, Optronik, Meß-, und Regeltechnik tätig.Sie erzielte 1997 bei einem Umsatz von 214 (186,0) Mill.DM einen Verlust von 36,6 Mill.DM.Das sei die Folge "der seit langem überfälligen Vornahme von Wertkorrekturen", sagte Fritzsche.Die "patriarchalische Führung von Herrn Dr.Pietzsch" habe zu einer mangelnden wirtschaftlichen Eigenverantwortung und zu einem fehlenden Bewußtsein für wirtschaftlich-strategische Auswirkungen geführt.

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