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Wirtschaft: Kinder protestieren gegen Schließung des ABB-Werkes

Betriebsrat hat "durchgerechnete Alternativen" zur Stillegung BERLIN (mot).Die Beschäftigten des von der Schließung bedrohten Kraftwerksbauers ABB haben am Dienstag auf ungewöhnliche Weise ihren Widerstand gegen die Stillegung des Traditionsbetriebes bekräftigt.

Betriebsrat hat "durchgerechnete Alternativen" zur Stillegung BERLIN (mot).Die Beschäftigten des von der Schließung bedrohten Kraftwerksbauers ABB haben am Dienstag auf ungewöhnliche Weise ihren Widerstand gegen die Stillegung des Traditionsbetriebes bekräftigt.Auf einer außerordentlichen Betriebsversammlung, die unter dem Motto "Kinder kämpfen um den Erhalt der Arbeitsplätze ihrer Eltern" stand, formulierten zahlreiche Mitarbeiter-Kinder ihre Sorge, die Eltern könnten zum Jahresende arbeitslos sein."Die Kinder achten genau darauf, was in den Familien gesprochen wird", begründete Betriebsratsvorsitzender Wolfgang Beyer die Aktion, die auf Initiative der Kinder entstanden sei.Den Vorwurf, der Nachwuchs werde instrumentalisiert, wies er zurück."Wir wollen auf die sozialen Folgen einer möglichen Schließung des Standortes hinweisen." An der Betriebsversammlung nahmen unter anderem auch der stellvertretende SPD-Vorsitzende Wolfgang Thierse und die PDS-Landesvorsitzende Petra Pau teil. Thierse sagte den ABB-Mitarbeitern seine Unterstützung im Kampf um den Erhalt der Arbeitsplätze zu.Die betriebswirtschaftlichen Gründe, die für eine Schließung des rentablen Pankower Werkes sprächen, seien "völlig unverständlich", ein entsprechender Beschluß des ABB-Vorstandes "skandalös".Die Politik könne den Standort zwar nicht retten, sie werde aber den öffentlichen Druck auf die Geschäftsführung verstärken. In den nächsten Tagen erwartet der Betriebsrat vom Vorstand der Deutschen ABB einen Lösungsvorschlag zum Erhalt der Arbeitsplätze in Berlin.In den Ende Januar eingesetzten Arbeitsgruppen seien "durchgerechnete Alternativen" zu einer Werksschließung erarbeitet worden, so Betriebsratssprecher Bernhard Antmann.Die Belegschaft, die an den Osterfeiertagen Aufträge abarbeite, sei auch künftig bereit, Überstunden zu machen.Jetzt sei aber die Geschäftsführung am Zuge."Wir brauchen eine unabhängige Servicefabrik mit Kraftwerksbau unter dem Dach der Deutschen ABB", so Wolfgang Beyer.Am 21.April, einen Tag vor der Aufsichtsratssitzung des Unternehmens, wollen Gewerkschafts- und Belegschaftsvertreter mit dem ABB-Vorstand über die Ergebnisse der Arbeitsgruppen verhandeln. Der ABB-Konzernbetriebsrats-Vorsitzende Adolf Schmidt zeigte sich beeindruckt von der Kampfbereitschaft der Berliner Belegschaft.Am ABB-Standort Mannheim, an dem nach Konzern-Plänen die Kraftwerkssparte künftig konzentriert werden soll, seien noch "keinerlei konkrete Vereinbarungen" zwischen Geschäftsführung und Betriebsrat getroffen worden."Wir sind noch in der Informations-Phase", so Schmidt.

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