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Wirtschaft: Kinowelt Medien AG mehrfach überzeichnet

Emissionspreis bei 55 DMVON ROLF OBERTREISDer Hollywood-Erfolg "Der englische Patient" ist derzeit als mehrfacher Oscar-Preisträger das Aushängeschild.Aber auch andere Filme, die die Münchener Kinowelt Medien AG unter Vertrag hat, wie etwa der derzeit in den Kinos laufende Streifen "Kundun" über den 14.

Emissionspreis bei 55 DMVON ROLF OBERTREISDer Hollywood-Erfolg "Der englische Patient" ist derzeit als mehrfacher Oscar-Preisträger das Aushängeschild.Aber auch andere Filme, die die Münchener Kinowelt Medien AG unter Vertrag hat, wie etwa der derzeit in den Kinos laufende Streifen "Kundun" über den 14.Dalai Lama sind Oscar-verdächtig.Künftig können Kinofans die Filme nicht nur auf der Leinwand bestaunen, sie können indirekt auch am wirtschaftlichen Erfolg der Filme teilhaben: Über Aktien der Kinowelt AG in München.Der Börsengang lockte in dieser Woche Scharen von Anlegern an.Die am Montag vorgestellte Emission war mehrfach überzeichnet.Diejenigen, die zum Zug gekommen sind, müssen 55 DM pro Aktie auf den Tisch legen.Die anderen Interessenten werden jetzt nur über die Börse zu einem vermutlich deutlich höheren Kurs zum Zuge kommen.Am Dienstag werden die Aktien der Kinowelt AG zum ersten Mal am Neuen Markt der Frankfurter Börse gehandelt.Die BHF-Bank, die das Emissionskonsortium anführt, ist ebenso wie Unternehmensgründer und Vorstandsmitglied Michael Kölmel überzeugt, daß der Börsengang der Kinowelt zum vollen Erfolg wird.Mit dem Emissionserlös von 55 Mill.DM sollen der Erwerb weiterer Filmrechte, der Aufbau eines eigenen Pay-TVs, der Erwerb von Fußballrechten, Übernahmen und der Ausbau des Kino-Netzes finanziert werden.Das Konzept und die offenbar glänzenden Aussichten, so glauben die Banker, werden die Kinowelt auch an der Börse zu einer Erfolgsgeschichte machen.Insgesamt gibt die Kinowelt AG eine Million Stammaktien aus.Als erstes Unternehmen bieten die Münchener mit Blick auf die Europäische Währungsunion nennwertlose Stückaktien an.Um die hohe Nachfrage zu befriedigen, plant die Kinowelt zusätzlich die Ausgabe von bis zu 500 000 Optionsscheinen, die zum Bezug von bis zu 500 000 Stammaktien berechtigen.Die Gründer-Familie Kölmel, die derzeit knapp 91 Prozent der Aktien hält, wird nach dem Börsengang noch 71 Prozent der Anteile halten.Knapp 22 Prozent werden breit gestreut.Die Strategie der Kinowelt AG zielt auf den Erwerb der Grundrechte, um von der Vermarktung der Filme vom Kino über das Video bis hin zum Verkauf der Fernsehrechte profitieren zu können.1997 erreichte die Kinowelt AG einen Umsatz von 119 Mill.DM, 130 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.Der Jahresfehlbetrag von 1,2 Mill.DM wurde in einen Jahresüberschuß von 1,2 Mill.DM umgedreht.Für das laufende Jahr rechnet Vorstandsmitglied Kölmel mit einem Umsatz von 170 Mill.DM.Der Jahresüberschuß werde trotz der Kosten für den Börsengang leicht über dem Vorjahresergebnis von 1,2 Mill.DM liegen, an die Aktionäre soll eine Dividende von 40 Pfennig ausgeschüttet werden.Die Analysten der BHF Bank erwarten allerdings sogar eine Verdoppelung auf 2,4 Mill.DM und im Jahr 2000 sogar einen Gewinn von 7,2 Mill.DM.

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