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Wirtschaft: Kirch kann nicht auf schnellen Verkauf von Springer setzen

Die mit mehr als sechs Milliarden Euro verschuldete Kirch-Gruppe kann nicht auf eine kurzfristige finanzielle Entlastung hoffen. Der zuletzt ins Gespräch gebrachte Verkauf des 40-Prozent-Anteils am Axel-Springer-Verlag droht am Widerstand einiger Gläubigerbanken zu scheitern.

Die mit mehr als sechs Milliarden Euro verschuldete Kirch-Gruppe kann nicht auf eine kurzfristige finanzielle Entlastung hoffen. Der zuletzt ins Gespräch gebrachte Verkauf des 40-Prozent-Anteils am Axel-Springer-Verlag droht am Widerstand einiger Gläubigerbanken zu scheitern. Die Hypo-Vereinsbank, die bereit sein soll, 1,1 Milliarden Euro für das Paket zu bieten, bemüht sich bislang vergeblich, andere Banken für ein gemeinsames Gebot zu gewinnen. Auch die Dresdner Bank, die sich dem Vernehmen nach mit der bayerischen Großbank bereits verständigt hatte, scheint nun wieder auf Distanz zu gehen. "Wir verstehen uns nicht als Retter der Kirch-Gruppe", sagte ein Banker am Donnerstag. Die Dresdner Bank habe eine starke Investmentsparte. "Wenn wir hier mit unserer Expertise ein Geschäft machen können, sind wir dabei." Dresdner Bank-Chef Bernd Fahrholz hielt sich am Donnerstag in München auf.

Scheitern könnte die Übernahme der 40 Prozent an Springer durch die Banken aber auch am Widerstand der Verlegerin Friede Springer. Sie hatte zu verstehen gegeben, dass sie keinen strategischen Großaktionär im Verlag dulden werde, der sich ins operative Geschäft einmische. Ein reiner Finanzinvestor scheint allerdings nicht hinter dem Gebot der Hypo-Vereinsbank zu stehen. "Wenn die Bank 1,1 Milliarden Euro bietet, dann gibt es bereits einen strategisch Interessierten, der das Paket übernehmen und mehr als ein reines Finanzengagement will", sagte ein Banker. Das Paket hat einen Marktwert von rund 880 Millionen Euro.

Unterdessen lehnte die Bundesregierung eine Stellungnahem zu Berichten ab, wonach sich Bundeskanzler Gerhard Schröder mit dem Medienunternehmer Rupert Murdoch in Berlin getroffen habe. In dem intensiven Gespräch habe Murdoch versucht, die Bedenken vor einem Engagement seines Konzerns in Deutschland zu zerstreuen, berichtete die "Süddeutsche Zeitung"

mot

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