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Wirtschaft: Kirch-Prozess: Deutsche Bank soll Druck gemacht haben

München - Ein leichter Nackenschlag für die Deutsche Bank im Kirch-Prozess: Das Oberlandesgericht München hält es für „sehr wahrscheinlich“, dass der einstige Vorstandschef Rolf E. Breuer den 2002 ums Überleben kämpfenden Medienkonzern von Leo Kirch gezielt unter Druck gesetzt habe.

München - Ein leichter Nackenschlag für die Deutsche Bank im Kirch-Prozess: Das Oberlandesgericht München hält es für „sehr wahrscheinlich“, dass der einstige Vorstandschef Rolf E. Breuer den 2002 ums Überleben kämpfenden Medienkonzern von Leo Kirch gezielt unter Druck gesetzt habe. Die Deutsche Bank dürfte das Ziel gehabt haben, eine Umstrukturierung der Kirch-Gruppe zu begleiten oder zumindest eine Sanierung an der Deutschen Bank vorbei zu verhindern, heißt es in einem noch nicht veröffentlichten Gerichtsbeschluss, der der Deutschen Presseagentur vorliegt. Kirchs Schaden hätte danach im Entzug der wirtschaftlichen Bewegungsfreiheit bestanden, den die Bank „zumindest billigend in Kauf genommen“ hätte.

Die Erben des im Juli 2011 verstorbenen Leo Kirch und Insolvenzverwalter haben die Bank auf gut zwei Milliarden Euro Schadenersatz verklagt. Sie werfen Breuer vor, den Medienkonzern vorsätzlich geschädigt zu haben. Die Kirch- Gruppe war im April 2002 pleitegegangen. Breuer hatte zwei Monate zuvor in einem Interview Kirchs Kreditwürdigkeit bezweifelt.

Das Urteil in dem Schadenersatzprozess könnte im November fallen. Der Vorsitzende Richter Guido Kotschy sagte am Montag, die Beweisaufnahme zur Frage, ob eine Haftung dem Grunde nach besteht, sei aus seiner Sicht abgeschlossen. Am Montag befasste sich das Gericht mit auf Englisch verfassten Protokollnotizen aus dem Vorstand der Deutschen Bank. In dem Verfahren war die Übersetzung umstritten. dpa

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