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Wirtschaft: Kirchs Gläubiger treffen sich im Kino Vorauswahl der Investoren

München (and/lip/mm/cbu/HB). Die Gläubiger der insolventen Kirch-Media treffen sich an diesem Donnerstag, um über die Zukunft zu beraten.

München (and/lip/mm/cbu/HB). Die Gläubiger der insolventen Kirch-Media treffen sich an diesem Donnerstag, um über die Zukunft zu beraten. Neben den wichtigsten Kirch-Banken Commerzbank, Hypo-Vereinsbank, DZ Bank und Bayern LB sind auch alle übrigen Gläubiger geladen. Insolvenzverwalter Michael Jaffé will einen Überblick über das Verfahren geben. Die Interessenten für die attraktiven Teile des Medienkonzerns hatten bis Mittwoch Zeit, vorläufige Angebote einzureichen. Aus Verhandlungskreisen heißt es, dass auch nach der Prüfung (Due Diligence) von Kirch-Media noch wichtige Fragen offen geblieben seien. Als voraussichtlicher Verkaufspreis gilt nach wie vor die Spanne von 1,8 bis 2,5 Milliarden Euro.

Experten rechnen mit fünf bis sechs Geboten. Ein Ziel der Gläubigerversammlung, die in einem Kino stattfindet, sei es, zu einer ersten Vorauswahl unter den Investoren zu kommen. Die Zahl der Bieter solle auf drei Konsortien eingeschränkt werden, die dann in die vertiefte Prüfung von Kirch-Media einsteigen können. Möglichst noch im August soll dann der Zuschlag erteilt werden.

Bislang haben zwei Konsortien offiziell ihr Interesse angemeldet. Zum einen die Verlage Bauer, Springer und Spiegel gemeinsam mit der Hypo-Vereinsbank, zum anderen die Commerzbank mit der Sony-Tochter Columbia Tristar. Der Spiegel Verlag hatte sich am Dienstagabend nach Protesten der Mitarbeiter mit seiner Belegschaft über das Kirch-Bieterverfahren geeinigt. Die Commerzbank verhandelt noch über den Einstieg des französischen Fernsehsenders TF1 in ihre Gruppe. Als drittes Konsortium kommt eine Verbindung aus Kirch-Alteigentümern in Frage. Dazu gehört die News Corp von Rupert Murdoch, die vom italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi kontrollierte Holding Mediaset und die Investmentbank Lehman Brothers. Der britische Pay-TV-Sender BSkyB hat nach der Kirch-Pleite kein Interesse mehr am deutschen Markt. „Da sollen andere ihr Geld verbrennen“, sagte Firmenchef Tony Ball dem Handelsblatt.

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