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Klage gegen Schering-Tochter: Anti-Baby-Pille war aus Mehl

In Brasilien sind zahlreiche Frauen ungewollt schwanger geworden, die eine Anti-Baby-Pille einer Schering-Tochter benutzt hatten. Statt Hormonen enthielt das Medikament nur Mehl.

Im Skandal um den Verkauf unwirksamer Anti-Baby-Pillen in Brasilien hat der Obersten Gerichtshof des Landes das Schadenersatz-Urteil gegen ein Tochterunternehmen des deutschen Pharmakonzerns Schering bestätigt. Wie das Gericht am Montag in Brasilia erklärte, muss die Schering-Tochter Entschädigungszahlungen in Höhe von einer Millionen Real (umgerechnet rund 370.000 Euro) leisten. Das Unternehmen hatte Einspruch gegen eine vorangegangene Entscheidung eingelegt, die Obersten Richter wiesen diesen den Angaben zufolge allerdings einstimmig zurück.

Ein Gericht in São Paulo hatte die Schering-Tochter im November vergangenen Jahres verurteilt, weil lediglich zu Testzwecken angefertigte Anti-Baby-Pillen in den Verkauf gerieten. Demnach hatte das Unternehmen 1998 die Pille Microvlar in Brasilien auf den Markt gebracht, obwohl diese statt Hormonen zur Verhütung einer Schwangerschaft nur Mehl enthielt. Zahlreiche Frauen, die sich auf das Medikament verlassen hatten, wurden ungewollt schwanger. (ae/AFP)

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