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Immer erreichbar. Die Opel-Mitarbeiter müssen sich einen neuen Ansprechpartner als Klaus Franz für ihre Interessen suchen.

© dpa

Klaus Franz: Mister Opel geht in Rente

In der größten Krise des Autoherstellers Opel arbeitete er an der Rettung mit. Nun verlässt Betriebsrat Franz das Unternehmen nach 37 Jahren.

Es gab Zeiten, da war er fast der eigentliche Chef. Als es bei Opel ums Überleben ging, war Klaus Franz immer präsent und wurde so zum Gesicht des traditionsreichen Automobilunternehmens.

Als Gesamtbetriebsratschef von Opel, als Vorsitzender des Europäischen Arbeitnehmerforums der Opel-Mutter General Motors (GM) und als stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates hatte der gebürtige Schwabe zwar faktisch keine Entscheidungsgewalt. Aber er hatte großen Einfluss. Das wird sich im neuen Jahr ändern. Zum 1. Januar 2012 wechselt der 59-Jährige nach 37 Jahren in die passive Altersteilzeit und damit in den vorgezogenen Ruhestand. Er legt alle Ämter bei Opel nieder.

„Nach der erfolgreichen Rettung in den Jahren 2008 und 2009 kann ich dies guten Gewissens tun“, sagt der IG Metaller. Mit den abgeschlossenen Sanierungsverträgen und der Umwandlung von Opel in eine AG sei die Voraussetzung für eine nachhaltige Wachstumsstrategie gelegt. Dass es Opel heute wieder besser geht, ist auch ein Verdienst von Franz, der fünf Opel-Chefs kommen und gehen sah.

1975 kam der gelernte Drogist zu Opel und stand zunächst am Band. 1981 wurde er in den Betriebsrat gewählt, seit elf Jahren steht er an der Spitze des Gremiums. Zuletzt setzte sich Franz gegenüber der GM-Zentrale noch mal gegen Werksschließungen ein.

Auch weil Opel kürzlich den angepeilten Betriebsgewinn für 2011 abschrieb, hatte es Kritik aus Detroit gehagelt. Zudem wird GM Opel künftig mehr kontrollieren. Strategiechef Stephen Girsky wird den Aufsichtsrat führen, auch Finanzchef Dan Ammann und Asienchef Tim Lee ziehen in das Kontrollgremium ein.

Franz dagegen wird ruhiger. Er wird sich öfter eine schlanke Zigarre und einen schönen Rotwein gönnen. Nicht nur für schöne Autos hat er etwas übrig.

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