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Kleinfeld-Nachfolge: Reitzle sagt Siemens ab

Linde-Chef Wolfgang Reitzle hat nach wochenlangen Spekulationen einen Wechsel an die Siemens-Vorstandsspitze ausgeschlossen. Er will mit diesem Schritt auch möglichen Schaden von Linde abwenden.

München - In einer E-Mail an Linde-Führungskräfte habe Reitzle erklärt, dass er nicht für eine Position außerhalb der Linde AG zur Verfügung stehe, sagte ein Unternehmenssprecher und bestätigte damit einen Bericht der Online-Ausgabe des "Handelsblattes". Darin war Reitzle auch mit den Worten zitiert worden: "Ich werde Vorstandsvorsitzender dieses erfolgreichen Unternehmens bleiben."

Der Linde-Chef galt seit Wochen als Wunschkandidat des neuen Siemens-Aufsichtsratschefs Gerhard Cromme. Die Personalie war noch vor dem angekündigten Rückzug von Siemens-Chef Klaus Kleinfeld bekannt geworden, seither fielen in der Personaldebatte immer wieder neue Namen. Zuletzt hatte es so ausgesehen, als ob doch alles auf Reitzle hinausläuft. Da aber eine rasche Lösung der Nachfolge offenbar nicht möglich gewesen sei, habe Reitzle nun die Konsequenzen gezogen, auch, um Schaden von Linde abzuwehren, zitierte die Online-Ausgabe des "Handelsblattes" aus Münchner Industriekreisen.

Im Siemens-Aufsichtsrat gelte es jetzt als nicht mehr unwahrscheinlich, dass Cromme den Posten Kleinfelds vorübergehend selbst übernehme, hieß es. "Wenn es kurzfristig keine Alternative gibt, dann wäre das die am wenigsten schädliche Variante", sagte ein Aufsichtsrat dem "Handelsblatt". Allerdings war in der vergangenen Woche aus Branchenkreisen verlautet, dass Cromme auch weiterhin den Vorstandsvorsitz des Unternehmens nicht selbst übernehmen wolle. (tso/dpa)

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