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Ford Fiesta

© dpa

Köln: 700 Ford-Stellen sind bedroht

Die Stellen von über 700 Arbeitern des Kölner Motorenwerks sind in Gefahr. Der Betriebsrat sieht wenig Hoffnung für weitere Aufträge bei der Fertigung der Sechs-Zylinder-Motoren.

Bei Ford in Köln stehen rund 720 von knapp 1000 Arbeitsplätzen im Motorenwerk auf der Kippe. Wenn es nicht gelinge, für die in "absehbarer Zeit" auslaufende Fertigung von Sechs-Zylinder-Motoren eine Nachfolge-Produktion zu finden, seien diese Stellen bedroht, bestätigte ein Ford-Sprecher am Montag in Köln. Es werde derzeit geprüft, ob die Produktion von Drei-Zylinder-Motoren nach Köln geholt werde könne oder diese nach Rumänien an den Standort Craiova gehe, erklärte Sprecher Bernd Meier. Die Verhandlungen seien noch nicht abgeschlossen, das Ergebnis offen.

Der Betriebsrat betonte, es sehe "ganz düster" für den Standort aus, wenn nicht zumindest ein Teil der Drei-Zylinder-Produktion nach Köln komme. Bis 2011 darf es einem Standortsicherungsvertrag zufolge allerdings nicht zu Entlassungen kommen.

"Keine Gefahr für den Standort"

In Craiova hatte Ford erst jüngst ein Montagewerk aufgebaut, nachdem das Unternehmen dort das ehemalige Daewoo-Werk gekauft hatte. Der rumänische  Standort sei auch angesichts der wachsenden Bedeutung Osteuropas für Ford interessant, sagte der Unternehmenssprecher. Aber auch Köln habe viele Vorteile wie qualifizierte Facharbeiter oder die bereits vorhandenen guten Strukturen. Es sei nicht ausgeschlossen, dass die Fertigung an beide Standorte verteilt werde oder auf das Kölner Motorenwerk eine ganz andere Produktion zukomme. Es sei aber falsch, dass der Ford-Standort vor dem Aus stehe, wie in einigen Medien behauptet, betonte Meier.

Im Kölner Ford-Werk sind 17.300 Menschen beschäftigt, davon knapp 1000 im Motorenwerk und davon wiederum 800 in der aktuellen Sechs-Zylinder-Produktion. Wann genau diese eingestellt werden soll, sagte der Sprecher nicht. Jährlich werden derzeit mehrere 100.000 Motoren vor allem für den US-Markt produziert. Wegen der schwachen Nachfrage hatte es im März bereits vorübergehend Kurzarbeit gegeben. (mpr/dpa)

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