zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Kohle statt Atom

Bundesnetzagentur legt ihren Jahresbericht vor

Bonn - Für eine sichere Stromversorgung muss Deutschland nach Einschätzung der Bundesnetzagentur auf neue Kohlekraftwerke setzen. Nur so ließe sich bei einem Ausstieg aus der Atomkraft die Importabhängigkeit vermeiden, sagte der Präsident der Behörde, Matthias Kurth, am Mittwoch bei der Vorlage des Jahresberichts. Erneuerbare Energien stünden für einen vollwertigen Ersatz noch nicht bereit, sollten aber weiter gefördert werden. Um den Umbau der Stromnetze voranzubringen, seien Milliardeninvestitionen nötig, erklärte Kurth.

Nach dem Abschalten von sieben Atommeilern gibt es laut Kurth keine Stromengpässe und keinen Anlass für Panik oder Alarmismus. Auf den Strompreis habe sich die Abschaltung nicht merklich ausgewirkt. Um auf eigene Atomkraft und Importe verzichten zu können, müssten neue Kohle- oder Gaskraftwerke gebaut werden. Allein Wind- und Sonnenkraft könnten die Leistungen der abgeschalteten AKW nicht ersetzen, sagte Kurth. Die entscheidende Nahtstelle sei der Netzausbau, denn die Kapazitäten für einen Ausbau der Erneuerbaren seien nahezu erschöpft. Bis 2020 sind laut einer Studie der Deutschen Energie-Agentur bis zu 3600 Kilometer weitere Leitungen im Übertragungsnetz erforderlich.

Die Netzagentur äußerte sich zudem zur deutschen Telekom-Industrie, deren Umsätze 2010 auf den niedrigsten Stand seit Anfang des Jahrtausends fielen. Vergangenes Jahr erlösten die Telekom und ihre Rivalen zusammen 59,1 Milliarden Euro – ein Minus von 2,2 Prozent im Vergleich zu 2009. Seit 2005 schrumpfen die Umsätze der Anbieter wegen des harten Wettbewerbs und Preissenkungen.dpa

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false