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Wirtschaft: Kommentar: Erfolg für Microsoft

Die amerikanischen Kartellbehörden lassen Microsoft wohl noch einmal davonkommen. In dem Prozess gegen den Softwarekonzern zeichnet sich eine außergerichtliche Einigung ab.

Die amerikanischen Kartellbehörden lassen Microsoft wohl noch einmal davonkommen. In dem Prozess gegen den Softwarekonzern zeichnet sich eine außergerichtliche Einigung ab. Schon bisher stand fest: Microsoft hat seine Monopolstellung bei Betriebssystemen für Personal Computer missbraucht. Das räumt Microsoft jetzt ein. Die Frage war nur, wie hart man das Unternehmen bestrafen sollte. Die Zerschlagung des Konzerns in zwei Teile - einen für Betriebssysteme, den anderen für Anwendungssoftware - wäre die sauberste Lösung gewesen. Doch das war nicht im Interesse der Bush-Administration. Sie wollte das Problem vom Tisch haben.

Die jetzige Einigung sieht vor, dass die Computerhersteller ihre fabriknneuen PCs nun auch mit Programmen anderer Softwarehersteller bestücken dürfen. Microsoft tut das kaum weh. Im neuen Betriebssystem Windows XP sind zahlreiche Softwarekomponenten für das Surfen im Web, für die Bildbearbeitung oder das Abspielen von Filmen bereits integriert. Damit werden kleinere Software-Schmieden, die diese Nischen bisher besetzten, vom Markt verdrängt.

Wie sehr der Kompromiss Microsoft tatsächlich schmerzt, hängt davon ab, in welchem Ausmaß der Konzern seinen Bauplan für das Windows-Betriebssystem - den sogenannten Quellcode - freigeben muss. Dann hätte die Konkurrenz einen tiefen Einblick in das Windows-System und sie könnten ihre Anwendungen optimal auf die Microsoft-Software abstimmen. Vor der Entscheidung aber hat sich das Justizministerium offenbar gedrückt.

Maurice Shahd

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