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Wirtschaft: Konjunktur belebt amerikanische Aktien

NEW YORK .Konjunkturoptimismus und fallende Zinsen trieben in der zurückliegenden Woche die Aktienkurse an.

NEW YORK .Konjunkturoptimismus und fallende Zinsen trieben in der zurückliegenden Woche die Aktienkurse an.Das maßgebliche Kursbarometer Dow Jones liegt erstmals seit zwei Wochen wieder über der Marke 9000.Doch der am Freitag ausgebrochene Streik bei General Motors und der Lohnkostendruck anderswo aufgrund der robusten Wirtschaft könnten die gute Laune schnell vertreiben.

In der Regel fallen Anleihenkurse, wenn Konjunkturdaten Wachstum signalisieren.Meist zieht der Aktienmarkt mit.Umgekehrt bricht am Rentenmarkt Euphorie aus, wenn möglichst viele Arbeiter ihre Jobs verlieren und die Verbraucher aus Angst vor Einkommenverlusten nicht mehr zum Shopping gehen.Denn Wachstum könnte die Notenbank zu höheren Zinsen zwingen.Das schreckt den Anleihen- wie den Aktienmarkt ab: Die Kurse fallen.

Schwächeres Wachstum hingegen vertreibt Zins-und Inflationssorgen.Freilich: Am Freitag bestätigte die Ausnahme die Regel.Trotz des scharfen Anstiegs neugeschaffener Arbeitsplätze im Mai langten die Anleger kräftig zu.Der Dow Jones-Index schloß mit 167,15 Punkten Anstieg (+ 1,88 Prozent) bei 9037,71.Seit Anfang des Jahres hat das Aktienbarometer mehr als 14 Prozent zugelegt.

Fast 300 000 neue Arbeitsplätze brachte die US-Konjunktur außerhalb der Landwirtschaft hervor, obwohl sich die Finanzkrise in Asien weiter verschärft hat.Und die Arbeitslosenquote zeigte mit 4,3 Prozent keine Veränderung.Sie liegt so tief wie seit 28 Jahren nicht mehr.In der Wall Street sah man über die möglichen inflationären Folgen des robusten Arbeitsmarkt einfach hinweg.Stattdessen beklatschten die Anleger den Stellenanstieg als Zeichen des Wohlstands.Kein Grund also, sich wegen der Unternehmensgewinne und Verbraucherausgaben allzugroße Sorgen zu machen.

Auch die anhaltende Preisstabilität beruhigt die Anleger.Am Bondmarkt gaben die Renditen im 30jährigen Bereich um vier Basispunkte auf 5,78 Prozent nach.Wichtig ist aus Anlegersicht, daß die Lohnforderungen der Arbeiter nicht überhand nehmen.Denn wegen der billigen Asienimporte wäre es zur Zeit schwierig, höhere Arbeitskosten durch Preiserhöhungen auszugleichen.Deshalb schauen die Anleger gespannt auf den Erzeugerpreisindex für Mai, der diese Woche fällig ist, und auf den General-Motors-Streik.3400 Arbeiter legten in einer Teilefabrik in Flint (Michigan) am Freitag die Arbeit nieder.Ist der Arbeitskampf nicht in zwei oder drei Tagen beigelegt, würden in kürzester Zeit 17 der 29 GM-Betriebe in Nordamerika lahmgelegt.

Unterdessen schossen die Aktien des Pharmakonzerns und Dow-Jones-Mitglieds Merck um fast vier Punkte auf 119,56 (+ 12,8 Prozent) in die Höhe.Merck will seine Beteiligung an einem Joint-venture mit der schwedischen Astra AB verkaufen.pf.

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