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Konjunktur: Deutscher Außenhandel verzeichnet Rekordeinbruch

Die deutschen Exporte sind im April so stark eingebrochen wie noch nie seit Bestehen der Bundesrepublik.

Die Unternehmen verkauften Waren im Wert von 63,8 Milliarden Euro ins Ausland und damit 28,7 Prozent weniger als vor einem Jahr, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. "Das ist der stärkste Einbruch der Nachkriegszeit", sagte ein Statistiker der Nachrichtenagentur Reuters. Er sei aber nicht allein mit der weltweiten Wirtschaftskrise zu erklären, sondern auch mit dem starken Vergleichswert: Im April 2008 hatte der Exportumsatz mit 89,5 Milliarden Euro einen Rekordwert erreicht.

Auch im Vergleich zum Vormonat sanken die Ausfuhren mit 4,8 Prozent unerwartet deutlich. Von Reuters befragte Experten hatten lediglich mit einem kalender- und saisonbereinigten Minus von 0,1 Prozent gerechnet. Im März hatte es mit 0,3 Prozent noch den ersten Zuwachs seit September 2008 gegeben, als wegen der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers der Welthandel kollabierte.

Erster Exportrückgang seit 1993

Wegen der weltweiten Nachfrageflaute rechnet der Exportverband BGA für 2009 mit einem Umsatzrückgang von bis zu 15 Prozent. Es wäre das erste Minus seit 1993 und das größte seit Gründung der Bundesrepublik 1949.

Die Einfuhren sanken im April um 5,8 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Experten hatten ein Plus von 0,2 Prozent vorhergesagt. Insgesamt wurden Waren im Wert von 54,4 Milliarden Euro importiert. Das waren 22,9 Prozent weniger als im April 2008. (rtr)

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