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Konjunktur: DIW sieht "kräftiges Wachstum"

Das Wirtschaftswachstum hat sich seit Ende März deutlich beschleunigt. Vor allem der Industrie bescheinigen Wirtschaftsexperten eine dauerhafte Erholung. Deutsche-Bank-Chef Ackermann ist da nicht ganz so optimistisch.

Die Konjunktur in Deutschland kommt nach Einschätzung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) wieder in Schwung. Nach zwei schwachen Quartalen ziehe die Wirtschaftsleistung im zweiten Vierteljahr deutlich an, berichteten die Wissenschaftler am Donnerstag in Berlin.

"Wir erwarten für das zweite Quartal ein kräftiges Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 0,7 Prozent", sagte DIW-Konjunkturexperte Vladimir Kuzin. Die wesentlichen Wachstumstreiber seien Industrie und Bauwirtschaft. So sei die Wirtschaftsleistung des produzierenden Gewerbes bereits im ersten Quartal um starke 3,1 Prozent gestiegen. Die zunehmend positive Auftragslage in der Industrie spreche für eine Fortsetzung dieser Tendenz, so das DIW.

Die deutlichen Zuwächse in den vom Export gestützten Schlüsselindustrien zeugten von einem Aufschwung, der sich zunehmend stabilisiere. Die Belebung in der Bauwirtschaft sei dagegen überwiegend ein temporäres Phänomen, begünstigt durch das bessere Wetter im Frühling und die noch wirksamen staatlichen Konjunkturprogramme. Welche Effekte die Sorge um den Euro auf die Wirtschaft hat, lasse sich derzeit noch nicht voraussagen, merkte das DIW in seiner Analyse an.

Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann sieht hingegen noch immer Risiken für die wirtschaftliche Erholung. "Die wirtschaftlichen Aussichten für das Jahr 2010 sind weiterhin durch ein hohes Maß von Unsicherheit geprägt", sagte Ackermann am Donnerstag bei der Hauptversammlung des Dax-Konzerns. Die Nachwehen der Finanzkrise seien nach wie vor zu spüren, zudem seien mit der Schuldenkrise und dem Druck auf den Euro neue Probleme zu bewältigen. (sf/dpa)

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