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Konjunktur: Euro-Krise lässt Konsumklima schwächeln

Die Sorgen um die hohe Verschuldung einiger Staaten in Europa und um die Stabilität des Euro haben mittlerweile auch die deutschen Verbraucher verunsichert. Sie sehen die weitere wirtschaftliche Erholung gefährdet und befürchten eine höhere Inflation, wie der Konsumklimaindex der Gesellschaft für Konsumforschung ergibt.

Auch die Angst vor Steuererhöhungen oder einer Inflation lasse die Bürger zurückhaltender werden, teilte die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) am Mittwoch in Nürnberg mit. Der Konsumklima-Index sank auf 3,5 Zähler, nach revidiert 3,7 Punkten im Vormonat.

Besonders spürbar gingen die Konjunktur- und Einkommenserwartungen zurück, während die Forscher unter den rund 2000 Befragten nur leichte Einbußen bei der Anschaffungsneigung verzeichneten. "Die Bundesbürger befürchten, dass die Rettungspakete für Griechenland und der schwächelnde Euro die deutsche Wirtschaft in ihrer Erholung beeinträchtigen könnten", erläuterte die GfK. Die aktuellen Ereignisse überlagerten sogar die positiven Konjunkturimpulse, die vom anziehenden Export und dem robusten Arbeitsmarkt ausgingen.

Zudem rechnen viele Verbraucher offenbar damit, dass die Rettungsbemühungen auch die Verschuldung der öffentlichen Kassen weiter in die Höhe treiben wird. Sie erwarten deshalb laut GfK größere Einsparungen oder gar Steuererhöhungen, weshalb auch die Einkommensaussichten spürbar zurückgingen. Der entsprechende Indikator hatte erst im Vormonat den höchsten Wert seit 2001 erreicht.

Bei der Anschaffungsneigung setzte sich die leicht rückläufige Tendenz fort. Die Konsumenten erwarten den Angaben zufolge, dass die Inflation steigt und die Kaufkraft entsprechend sinkt - dies hat traditionell Auswirkungen auf die Bereitschaft, Geld auszugeben. Dennoch seien die Aussichten für den Konsum im Prinzip nicht schlecht, betonte die GfK. Voraussetzung sei, dass die Diskussionen über die Stabilität des Euro demnächst verstummten. (dpa/AFP)

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