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Wirtschaft: Konjunktur in Ost und West klafft weiter auseinander

Bei der konjunkturellen Entwicklung in Deutschland geht die Schere zwischen West und Ost wieder weiter auseinander. In der Industrie der alten Bundesländer setzten sich allmählich positive Erwartungen durch, heißt es im neuesten Konjunkturtest des Münchner Ifo-Instituts.

Bei der konjunkturellen Entwicklung in Deutschland geht die Schere zwischen West und Ost wieder weiter auseinander. In der Industrie der alten Bundesländer setzten sich allmählich positive Erwartungen durch, heißt es im neuesten Konjunkturtest des Münchner Ifo-Instituts. Das verarbeitende Gewerbe in den neuen Ländern blickt dagegen nochmals skeptischer in die Zukunft. Auch am Bau stehen den besseren Aussichten im Westen eingetrübte Erwartungen im Osten gegenüber.

Erstmals seit knapp einem Jahr überwiegen in der westdeutschen Industrie die positiven Stimmen für die nächsten sechs Monate. Nachfrage und Produktion aber gingen im Juli saisonbereinigt leicht zurück. Der Auftragsbestand stabilisierte sich, gilt aber nach wie vor als zu klein. Die Tendenz zum Stellenabbau war eher wieder etwas stärker, so das Ifo-Institut.

Bundesweit stützte sich die Hoffnung der Industrie auf nach wie vor gute Exportperspektiven. Im Osten aber herrschen negative Stimmen vor. Abermals sanken hier Produktion und Nachfrage. Zudem nahmen die Orderbestände weiter ab. Für die nächsten Monate planen die Betriebe weitere Einschränkungen der Produktion. Die Zahl der Beschäftigten dürfte sich laut Ifo-Institut im nächsten Quartal um knapp ein halbes Prozent verringern.

Am westdeutschen Bau nahm der Pessimismus ab, die Produktion stieg. Auch die Preise zogen an. Die Auftragsreichweite war mit 3,1 Monaten abermals höher als vor Jahresfrist. Der Abbau von Stellen werde sich verlangsamen. Bundesweit plane jedes fünfte Unternehmen Streichungen. Im Osten nahm die Skepsis zu. Die Bautätigkeit blieb im Schnitt unverändert. Die Aufträge reichten im Juli mit 2,4 Monaten nicht mehr so weit wie im Vormonat, aber weiter als vor Jahresfrist. Der Krankenstand habe sich in den vergangenen Monaten spürbar erhöht.

Während die ostdeutschen Großhändler die Umsätze des Vorjahres erneut übertrafen, blieb der Handel in Westdeutschland darunter. Für die nächsten Monate hoffen die Firmen auf höhere Preise, vor allem im Osten galten die Spielräume dafür aber als eng. Auch der Einzelhandel ist bundesweit nach wie vor sehr unzufrieden. Für höhere Preise sehen die Händler kaum Chancen. Im Westen korrigierten sie ihre Orderpläne deutlich nach unten. Auch im Osten wurden die ohnehin zu großen Lager laut Ifo-Institut weiter aufgestockt.

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