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Wirtschaft: Konjunktur: Industrieländer zuversichtlich über Wachstumsaussichten

Die sieben führenden Industrienationen (G7) haben sich am Freitag trotz des unerwartet starken Einbruchs des Weltwirtschaftswachtums zuversichtlich über die Weltwirtschaft geäußert. Die Grundlagen für eine Erholung der weltweiten Konjunktur seien gegeben, hieß es in einem in Genua beschlossenen Kommuniqué der G-7-Staaten Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada und den USA.

Die sieben führenden Industrienationen (G7) haben sich am Freitag trotz des unerwartet starken Einbruchs des Weltwirtschaftswachtums zuversichtlich über die Weltwirtschaft geäußert. Die Grundlagen für eine Erholung der weltweiten Konjunktur seien gegeben, hieß es in einem in Genua beschlossenen Kommuniqué der G-7-Staaten Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada und den USA.

Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) sagte am Rande des Gipfels, alle G-7-Länder seien sich einig gewesen, dass es keinen Anlass gebe, von Rezessionsgefahren zu sprechen. In den USA wie in Europa seien die Wachstumsraten zwar zuletzt unerwartet stark gefallen, doch blieben die grundlegenden Bedingungen ungeachtet dessen günstig. So wirkten in den USA die Geld- und Steuerpolitik zusammen, um das Wachstum zu stärken. Auch im Euro-Raum seien durch Steuer- und andere Strukturreformen die Wachstumsbedingungen verbessert worden.

"Niemand lässt die Zügel schleifen", versicherte in der Nacht zum Sonnabend ein US-Beamter nach den Beratungen auf die Frage, ob die USA mit den Anstrengungen der Partner in Europa und Japans zufrieden seien. Es würden "die richtigen Dinge und die richtigen Politiken verfolgt, nicht nur in den USA, sondern auch in Europa, Kanada und Japan", sagte er. Vor dem Treffen hatte Bush betont, die Partner müssten "ihr eigenes Haus in Ordnung halten".

In dem Kommuniqué hieß es, eine weiterhin wachstumsfördernde Wirtschaftspolitik und die Fortführung von Strukturreformen in den G-7-Ländern sei notwendig, um der weltweiten Konjunktur wieder mehr Dynamik zu geben. In den USA und im Euro-Raum gebe es bereits positive Signale. In Japan sehe die Konjunktur dagegen noch schwach aus. Dort bedürfe es grundlegender Reformen im Finanz- und Unternehmensbereich.

Besorgt äußerten sich die G-7-Führer in ihrer Erklärung über die weiterhin hohen und schwankenden Ölpreise. Dies könne der Weltwirtschaft schaden und gerade die ärmeren Entwicklungsländer über steigende Energiepreise hart treffen. Viele Entwicklungsländer müssen den G7 zufolge ihre Finanzsysteme reformieren. Die G-7-Chefs stellten sich auch hinter die Hilfsmaßnahmen des Internationalen Währungsfonds für die in Finanzkrisen steckenden Länder Argentinien und die Türkei.

Nachdrücklich machten sich die G-7-Staaten für eine Stärkung des Internationalen Finanzsystems und eine bessere Krisenvorsorgepolitik stark. Seit dem Gipfel in Okinawa im vergangenen Jahr seien eine Reihe von wichtigen Schritten unternommen worden, darunter Maßnahmen zur Verbesserung der Wirksamkeit der Krisenverhütung. Im Kampf gegen die Geldwäsche würdigten die Industriestaaten Fortschritte, die es in Russland auf diesem Gebiet gegeben habe.

Auch bei der Entschuldungsinitiative für die am höchsten verschuldetsten armen Länder seien Fortschritte gelungen, hieß es. Inzwischen profitierten 23 von 41 betroffenen Ländern von der Initiative. Von einem ursprünglichen Schuldenstand von 74 Milliarden US-Dollar würden ihnen jetzt 53 Milliarden US-Dollar erlassen werden.

Die G-7-Staaten sprachen sich für eine neue Verhandlungsrunde über den Abbau von Schranken im Welthandel aus. Ein weltweit nachhaltiges Wachstum sei von freien Märkten und einer Stärkung der Welthandelsorganisation (WTO) abhängig. "Aus diesem Grund verpflichten wir uns heute, uns auf der 4. WTO-Ministerkonferenz in Doha, Qatar, im November persönlich und gemeinsam für die Einleitung einer neuen, ehrgeizigen Runde weltweiter Handelsverhandlungen einzusetzen", heißt es im Kommuniqué. Die Industriestaaten begrüßten außerdem die vor dem Abschluss stehenden WTO-Mitgliedsverhandlungen mit China sowie Russlands Heranrücken an die WTO.

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