zum Hauptinhalt

Konjunktur: Japans Industrieproduktion geht in die Knie

Angesichts des Wirtschaftsabschwungs in den USA unerwartet ist Japans Industrieproduktion im März unerwartet stark gesunken. Insgesamt sinkt in dem Land die Zahl der offenen Stellen.

Die Industrie der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt drosselte nach Regierungsangaben die Produktion um 3,1 Prozent zum Vormonat und damit so deutlich wie seit gut fünf Jahren nicht mehr. Analysten hatten bei weitem nicht mit so einem starken Rückgang gerechnet. Unternehmen wie Toyota bekommen nun die gesunkene Nachfrage in den USA zu spüren und mussten die heimische Fertigung drosseln.

Die Zahlen bestätigen die Einschätzung der japanischen Regierung, dass die Wirtschaft des Landes angesichts einer befürchteten Rezession in den USA an Schub verloren hat. Im Februar war Japans Industrieproduktion noch um revidiert 1,6 Prozent gestiegen. Für den April rechnet Nippons Industrie mit einem weiteren leichten Produktionsrückgang um 0,3 Prozent, bevor sie im Mai wieder um 3,4 Prozent steigen dürfte, wie das Handelsministerium weiter mitteilte.

Arbeitsmarkt: Weniger offene Stellen

Auf dem Arbeitsmarkt verzeichnete die Regierung unterdessen einen Rückgang der Arbeitslosigkeit im März auf 3,8 Prozent nach 3,9 Prozent im Februar. Allerdings ging die Zahl der offenen Stellen spürbar zurück: Auf 100 Jobsuchende kamen nur noch 95 offene Stellen, so wenige wie seit fast drei Jahren nicht mehr. Das Verhältnis von offenen Stellen zu Arbeitsuchenden gilt unter Ökonomen als besserer Indikator für die Arbeitsmarktaussichten als die Arbeitslosenrate.

Bezogen auf das am 31. März abgelaufene Geschäftsjahr 2007/2008 verringerte sich die Arbeitslosenrate im Durchschnitt auf 3,8 Prozent verglichen mit 4,1 Prozent im vorherigen Fiskaljahr. Das sei der niedrigste Stand seit zehn Jahren, wie die Regierung mitteilte.

Die durchschnittlichen Monatsausgaben der japanischen Haushalte sanken im Berichtsmonat um real 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 312.565 Yen (rund 1900 Euro), hieß es weiter. Das monatliche Einkommen von Angestelltenhaushalten stieg indes um 0,6 Prozent auf im Schnitt 453 482 Yen. Die Ausgaben der Privathaushalte machen in Japan rund 55 Prozent der Wirtschaftsleistung des Landes aus. (mhz/dpa)

Zur Startseite