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Konjunktur: Wirtschaft wird weniger stark schrumpfen

Die Schwarzmalerei hat ein Ende: Führende Banken und Forschungsinstitute haben ihre Wachstumsprognosen angehoben. Allerdings warnen sie vor zuviel Euphorie - denn unter dem Strich bleibt 2009 ein dickes Minus.

Nach dem Ende der Rezession in Deutschland und verbesserter Aussichten für die Wirtschaft heben führende Banken und Forschungsinstitute ihre Prognosen offenbar an. Wie die Frankfurter Rundschau berichtet, rechnet die Deutsche Bank in diesem Jahr nur noch mit einem Minus von 5,2 Prozent anstatt sechs Prozent. Im kommenden Jahr rechne das Geldhaus inzwischen mit einem Wachstum von 1,4 Prozent nach zuvor 0,4 Prozent.

Auch Christian Dreger, Konjunkturchef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), kündigte eine Korrektur nach oben an. Erwartete das DIW bisher für 2009 ein Schrumpfen der Wirtschaft um 6,4 Prozent, so hält es mittlerweile ein Minus von fünf bis sechs Prozent für realistisch. Auch die Wachstumsrate von 0,5 Prozent für das kommende Jahr sei zu niedrig angesetzt, meinte Dreger.

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Von der Tendenz her wird dies bei der Dekabank und bei Goldman Sachs ähnlich gesehen. Auch die Aussichten für den Arbeitsmarkt hellten sich damit auf. Das Horrorszenario von fünf Millionen Arbeitslosen im nächsten Jahr sei vom Tisch, sagte Andreas Scheuerle von der Dekabank der Zeitung.

Andererseits warnen die Experten vor Euphorie. "Wir sehen eine Phase der Stabilisierung", betonte DIW-Konjunkturexperte Dreger. "Insgesamt aber wird sich Deutschland eher langsam aus der Krise herausbewegen."

Der Leiter des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung in der Hans-Böckler-Stiftung, Gustav Horn, sieht die deutsche Wirtschaft auf einem mühseligen Weg: "Das ist noch nicht der Aufschwung." Deutschland sei nach dem scharfen Absturz auf der Talsohle gelandet. "Jetzt steht kein steiler Aufstieg bevor, sondern eine lange Talwanderung."

Die Bundesregierung und führende Institute rechnen bislang für 2009 mit einem Minus von sechs Prozent. Es wäre der stärkste Einbruch seit Gründung der Bundesrepublik. (Zeit online/dpa/rtr)

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