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Konjunktur: Wirtschaftsklima in Euro-Zone verbessert sich

Die Unternehmen in Europa geben sich optimistisch: Gegenüber dem ifo Institut beurteilten sie die Aussichten für das kommende halbe Jahr so positiv wie lange nicht.

Die Stimmung in der Wirtschaft in der Euro-Zone hellt sich im Herbst deutlich auf. Der entsprechende Index stieg auf 74,6 Punkte und erreichte damit den höchsten Stand seit dem Frühjahr 2008, wie das Münchner ifo Institut am Mittwoch zu seiner Wirtschaftsklima-Umfrage mitteilte. Die Firmen beurteilten vor allem die Aussichten für die kommenden sechs Monate deutlich besser als im Sommer, der Optimismus ist so groß wie seit etwa drei Jahren nicht mehr.

Aber auch die gegenwärtige Lage schätzten die mehr als 250 befragten Experten wieder etwas günstiger ein. "Dies stützt die Hoffnungen, dass sich die Erholung der Wirtschaft im Euroraum im ersten Halbjahr 2010 fortsetzen wird", sagte ifo-Chef Hans-Werner Sinn.

Hoffnungen auf einen regelrechten Boom im kommenden Jahr seien allerdings verfrüht, sagte ifo-Konjunkturchef Kai Carstensen. Die gegenwärtige Lage werde immer noch als sehr ungünstig beurteilt, die Firmen litten unter Überkapazitäten. "Die Wahrscheinlichkeit, dass es noch schlechter wird, ist schon allein deswegen gering", sagte er.

Besonders optimistisch seien die Umfrageteilnehmer in Italien, Deutschland und den Niederlanden, teilte das Institut weiter mit. Verhalten seien die Erwartungen dagegen in Spanien und Griechenland. Nur in einem Land der Euro-Zone werde ein anhaltender Rückgang erwartet – in Irland.

Mit der Konjunkturbelebung zieht nach Einschätzung der Experten auch die Inflation wieder an. Die Teuerungsrate werde zwar 2009 im Jahresschnitt mit 0,7 Prozent deutlich unter der Zielmarke der EZB von knapp zwei Prozent bleiben. Im Laufe der kommenden sechs Monate werde jedoch mit einer steigenden Inflation gerechnet. Ein zunehmender Teil der Experten geht nun laut ifo auch davon aus, dass die Leitzinsen binnen des nächsten halben Jahres wieder steigen. Derzeit liegt der Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB) auf einem Rekordtief von einem Prozent.

Quelle: ZEIT ONLINE, Reuters

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