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Wirtschaft: Konkurrenz für Xetra Nasdaq sammelt Verbündete für eigene Handelsplattform

Frankfurt (Main) (ro). Die amerikanische Technologiebörse Nasdaq, die Berliner Börse und die Bremer Börse werden unter Beteiligung der Commerzbank, der Dresdner Bank und möglicherweise auch der Hypo-Vereinsbank ein neues Börsen-Handelssystem aufbauen, das auch Privatanlegern zugute kommen soll.

Frankfurt (Main) (ro). Die amerikanische Technologiebörse Nasdaq, die Berliner Börse und die Bremer Börse werden unter Beteiligung der Commerzbank, der Dresdner Bank und möglicherweise auch der Hypo-Vereinsbank ein neues Börsen-Handelssystem aufbauen, das auch Privatanlegern zugute kommen soll. „Die grundsätzliche Entscheidung ist gefallen, es geht jetzt nur noch um das Ausformulieren“, sagt ein Insider.

Noch im Juni soll das Konzept stehen, mit einem Start unter dem Schlagwort „Nasdaq Deutschland“ ist Anfang 2003 zu rechnen. Damit bekommt die Deutsche Börse ernsthafte Konkurrenz. Sie startet am 1. September ihr neues System Xetra Best, über das die Banken Börsenaufträge von Privatanlegern schneller und preisgünstiger abwickeln können. Dem Vernehmen nach soll „Nasdaq Deutschland“ noch preisgünstiger sein. Nasdaq und Berliner Börse hatten bereits im vergangenen Jahr eine gemeinsame Handelsplattform für den Herbst 2002 angekündigt.

Zunächst sollen über das System 300 amerikanische und deutsche Aktien gehandelt werden, später könnten es bis zu 3000 Werte sein, darunter auch die wichtigsten deutschen Standardwerte. Mittelfristig will die Nasdaq über das neue Handelssystem auch Neuemissionen in Deutschland und in Europa begleiten und auch dem Neuen Markt Konkurrenz machen.

In den vergangenen Monaten hat die Nasdaq Commerzbank, Dresdner Bank und die Hypo-Vereinsbank auf eine Beteiligung angesprochen. Zwar gibt es dem Vernehmen nach in den Banken noch keine Vorstandsbeschlüsse, aber dies scheint nur noch eine Formalie. „Commerzbank und Dresdner Bank machen in jedem Fall mit“, sagt ein Insider. 50 Prozent an der neuen Börse soll die Nasdaq halten, die Banken sowie die Börsen in Berlin und Bremen je zehn Prozent. Als Konkurrenz zu Xetra Best wollen Commerzbank und Dresdner Bank das neue System nicht verstanden wissen. Aber es sei sinnvoll, sich nicht nur auf Monopolsysteme zu verlassen, heißt es.

Jedenfalls haben sie ihre Beteiligung an der neuen Handelsplattform der Deutschen Börse noch nicht zugesagt. Im Gegensatz zur Deutschen Bank. Xetra Best, sagen Börsianer, sei vor allem auf die Ansprüche der Deutschen Bank zugeschnitten. Kleine Adressen, ärgert sich Fidel Helmer vom Bankhaus Hauck&Aufhäuser, könnten allein schon aus Kostengründen bei Xetra Best nicht mitmischen. Dagegen könne Nasdaq Deutschland auch für kleinere Banken und deren Kunden interessant sein, wenn Aufwand und Kosten stimmten. Auch der Berliner Börse dürfte das Projekt neuen Auftrieb verleihen. Sie will noch in dieser Woche die Fusion mit der Bremer Börse bekannt geben.

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