zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Kopper lobt den Standort Deutschland

Bei Investitionen Spitze / Keine Probleme mit US-Investoren

Berlin (fo). Die aktuellen ökonomischen und wirtschaftspolitischen Turbulenzen in Deutschland trüben nicht nachhaltig die Bedeutung des Standortes Deutschland. Das sagt der Bundesbeauftragte für Auslandsinvestitionen, Hilmar Kopper. Deutschland sei mit 27 Milliarden Euro Direktinvestitionen im ersten Halbjahr wie schon in den vergangenen vier Jahren Spitzenreiter in Europa bei der Anwerbung von Auslandskapital. Allein 2001 seien 60 Milliarden Euro ins Land geflossen, berichtete Kopper anlässlich des ersten Jahreskongresses deutscher Wirtschaftsförderer in Berlin.

Kopper bestritt nicht, dass die Steuerpläne der Regierung für Ansiedlungswünsche nachteilig seien. So nannte er die Reduzierung der Verrechnungsmöglichkeit von Verlusten mit Gewinnen zur Minderung der Steuerzahlung in Folgejahren einen „herben Schlag“ für Investoren. Auch die geplanten Einschränkungen in der konzerninternen Verrechnung von Tochtergesellschaften mit Gewinnen und solchen mit Verlusten führe nicht gerade dazu, dass „der Standort Deutschland für Konzerne attraktiver werde“. Auslandsinvestoren interessierten sich jedoch für eine Ansiedlung unter langfristigen Gesichtspunkten und vor allem wegen des großen Marktes mit 82 Millionen Konsumenten mitten in Europa. „Die Rahmenbedingungen machen es etwas schwerer, aber nicht unmöglich“, sagte Kopper, der seit vier Jahren als Bundesbeauftragter tätig ist. Die Qualität des Standortes könne nicht auf Kostenvergleiche reduziert werden. Es mehrten sich die Beispiele, dass selbst Produktionen aus so genannten Billiglohnländern Osteuropas wieder zurückverlagert würden.

Der frühere DeutscheBank-Chef bestritt auch, dass die unterschiedlichen Auffassungen zwischen den USA und Deutschland in der Irak-Frage gravierende Auswirkungen auf die Wirtschaftsbeziehungen zwischen den beiden Ländern hätten. Nach seiner Einschätzung gibt es keine nachhaltige Verstimmung in den Wirtschaftsbeziehungen. Die Frage, ob US-Präsident George Bush dem deutschen Kanzler Gerhard Schröder auf dem Nato-Gipfel in Prag nun die Hand gebe oder nicht, werde völlig überbewertet.

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false