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Korruptionsaffäre: Auch MAN-Topmanager im Visier

Die Schmiergeldaffäre beim deutschen Fahrzeugbauer MAN zieht sich offenbar bis in höchste Unternehmenskreise. So richten sich die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Medienberichten zufolge auch gegen ein derzeitiges Vorstandsmitglied.

Der betroffene Manager soll bis Ende 2005 Geschäftsführer der Deutschland-Vertriebstochter des Konzerns gewesen sein, berichtet das Nachrichtenmagazin Der Spiegel. Sein Anwalt habe die Ermittlungen bestätigt, lehne jedoch eine detaillierte Stellungnahme ab.

MAN wird verdächtigt, in den Jahren 2002 bis 2005 Einkäufer anderer Unternehmen geschmiert zu haben, um den Absatz seiner Lastkraftwagen und Busse anzukurbeln. Die Staatsanwaltschaft München hatte bereits am vergangenen Dienstag bundesweit die Geschäftsräume des Unternehmens sowie die Privatwohnungen von drei Beschuldigten durchsucht.

Die unerlaubten Transaktionen beziehen sich laut den bisherigen Erkenntnissen der Ermittler vor allem auf das Auslandsgeschäft. Dabei sollen rund 13 Millionen Euro geflossen sein. MAN selbst teilte mit, dass in Deutschland rund eine Million Euro illegal gezahlt worden sind. Das Unternehmen hatte der Staatsanwaltschaft seine Mitarbeit an der Aufklärung der Affäre zugesichert.

Das Nachrichtenmagazin Focus meldet, dass bereits ein früherer leitender MAN-Manager vorübergehend festgenommen worden sei. Er werde verdächtigt, an der Abwicklung illegaler Provisionszahlungen beteiligt gewesen zu sein. Die Münchner Staatsanwaltschaft wollte dazu keine Angaben machen und will zu den Vorgängen morgen Stellung beziehen. (rf/dpa)

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