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Korruptionsverdacht: Staatsanwalt ermittelt bei der Bahn

Die Deutsche Bahn geht dem Verdacht eines größeren Korruptionsfalles nach. Mitarbeiter der Tochtergesellschaft DB International sollen Entscheidungsträger im Ausland bestochen haben, etwa in Griechenland, Algerien und Ruanda, wie das Unternehmen am Freitag in Berlin mitteilte.

Berlin/Frankfurt am Main - Die Staatsanwaltschaft Frankfurt habe Ermittlungen gegen die Verdächtigen aufgenommen. Bei den fragwürdigen Zahlungen geht es nach ersten Erkenntnissen der Bahn in der Summe um einen einstelligen Millionen- Euro-Betrag. Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft sagte, in Berlin und Frankfurt am Main seien vor einigen Tagen Privat- und Geschäftsräume durchsucht worden. „Die Ermittlungen stehen noch ganz am Anfang“, sagte sie. Es sei niemand verhaftet worden. Die verdächtigen Zahlungen gingen bis ins Jahr 2005 zurück, berichtete die Bahn.

„Wir haben ein ureigenes Interesse, diese Vorgänge schnell und restlos aufzuklären“, sagte der zuständige Bahn-Vorstand Gerd Becht. Becht hatte das neue Vorstandsressort für Korruptionsbekämpfung erst vor knapp einem Jahr übernommen. Die Bahn habe die Staatsanwaltschaft bereits im vergangenen Jahr über Unregelmäßigkeiten informiert. Daraus hätten sich die Ermittlungen der Anklagebehörde ergeben. Der Konzern habe die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG am Freitag mit einer Sonderuntersuchung bei DB International beauftragt.

Erst Anfang 2009 war die Bahn in einen großen Datenschutz- und Korruptionsskandal verwickelt, im Verlaufe dessen auch der damalige Bahn-Chef Hartmut Mehdorn gehen musste. dpa

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