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Korruptionsvorwürfe: Kritische Aktionäre attackieren Daimler

Schwache CO2-Bilanz und Korruptionsvorwürfe: Die kritischen Aktionäre von Daimler (KAD) haben den Autohersteller zwei Tage vor der Hauptversammlung scharf kritisiert.

Sie kündigten an, auf dem Aktionärstreffen am Mittwoch in Berlin gegen die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat zu stimmen. Daimler sei bei der Reduzierung des Spritverbrauchs „mit angezogener Handbremse“ unterwegs und falle hinter seine Wettbewerber zurück, bemängelte KAD-Sprecher Paul Russmann. Keine Entlastung verdiene der Vorstand ferner „für die Mitverantwortung bei Schmiergeldzahlungen in 22 Ländern“. Daimler hatte sich unlängst mit der US-Justiz auf einen außergerichtlichen Vergleich und die Zahlung einer Strafe in Höhe von 185 Millionen Dollar geeinigt, weil der Hersteller in der Vergangenheit zahlreiche Behörden, Beamte und öffentliche Würdenträger bestochen hatte.

Versäumnisse werfen die kritischen Aktionäre Daimler bei der Reduzierung der Schadstoffemissionen und des Spritverbrauchs seiner Fahrzeuge vor. So zeigten Zahlen des Kraftfahrtbundesamtes, dass Audi, BMW, Ford, Opel und Volkswagen bei den Flottenverbräuchen deutlich besser abschnitten als Mercedes. Daimler habe den Verbrauch zwischen 2004 und 2009 zwar um 13 Prozent reduziert, BMW habe aber 22,7 Prozent geschafft. 2009 habe Daimler aufgeholt, liege aber noch auf einem deutlich zu hohen Niveau, kritisieren die Aktionäre. Laut Kraftfahrtbundesamt kam die Mercedes-Flotte 2009 auf einen durchschnittlichen CO2- Ausstoß von 170,5 Gramm pro Kilometer, BMW auf 154,9 und Audi auf 163,4. Die Kooperation mit RenaultNissan sei „ ein weiterer Versuch, in letzter Sekunde gegenzulenken“. Daimler fahre dem Wettbewerb aber hinterher. mot

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