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Krankenkassen: CityBKK könnte andere Kassen gefährden

Am Donnerstag trafen sich Vertreter der Betriebskrankenkassen und des zuständigen Bundesverbandes, um über mögliche finanzielle Folgen der Schieflage für die anderen 128 Betriebskrankenkassen zu diskutieren.

Die Hängepartie um die angeschlagene CityBKK geht weiter. Am Donnerstag trafen sich Vertreter der Betriebskrankenkassen und des zuständigen Bundesverbandes, um über mögliche finanzielle Folgen der Schieflage für die anderen 128 Betriebskrankenkassen zu diskutieren. Ein Beschluss über die Schließung der Kasse wurde bei diesem Treffen jedoch nicht gefasst. Darüber entscheidet das Bundesversicherungsamt nach Anhörung der Beteiligten frühestens im August, betonte eine Verbandssprecherin.

Theoretisch ist damit noch alles offen. Findet die CityBKK noch einen Fusionspartner oder bekommt sie finanzielle Hilfe von anderen Betriebskrankenkassen, könnte eine Schließung abgewendet werden. Doch die Chancen stehen schlecht, heißt es in der Branche. Denn unter den 200 000 Versicherten der Kasse sind überproportional viele alte und kranke Menschen, die Kasse hat 50 Millionen Euro Schulden, diese Bürde möchte sich niemand aufladen. Dagegen dürfte sich für die finanziell ebenfalls angeschlagene, aber kleinere Gemeinsame Betriebskrankenkasse Köln ein Fusionspartner finden. Die BKK für Heilberufe, die beim Bundesversicherungsamt ebenfalls vor einer drohenden Zahlungsunfähigkeit gewarnt hatte, ist nach unerwartet hohen Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds vorerst gerettet.

Nach dem Zittern um die CityBKK wächst bei den anderen Betriebskrankenkassen die Angst vor einem Dominoeffekt. Einen Tag vor der Regierungsklausur der Gesundheitsexperten warnte der Bundesverband der Betriebskrankenkassen in einem offenen Brief an Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler, dass Kassen, die für angeschlagene Partner einstünden, Gefahr liefen, „selbst finanziell geschwächt zu werden“. Daher brauche die gesetzliche Krankenversicherung „jetzt schnell politische Entscheidungen, die die Krankenkassen kurzfristig stabilisieren und nachhaltig sichern“, fordert der Verband.

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