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Wirtschaft: Kreditkarte ohne Jahresgebühr

Günstiges Plastikgeld bekommt man nicht nur bei der Hausbank

Heute kaufen – morgen zahlen. Oder, besser noch: erst in bis zu acht Wochen zahlen und trotz der Schuldverzögerung keine Zinsen berappen. Für diesen Dienst lassen sich die Kreditkartenfirmen Visa, American Express und Co. in der Regel kräftige Gebühren überweisen. Die Spanne reicht von einigen Dutzend bis zu mehreren Hundert Euro pro Jahr – je nach Anbieter und Umfang der Zusatzleistungen. Man kann sich die Gebühren aber auch sparen und trotzdem die Vorteile einer Kreditkarte genießen. Nicht nur die Hausbanken machen da günstige Angebote.

Die Blue Card von American Express zum Beispiel ist im ersten Jahr kostenlos. Nach Ablauf der zwölf Monate werden jährlich 35 Euro Gebühren fällig. Dem kann man aber entgehen: Wenn der Jahresumsatz über 3500 Euro liegt, dann bleibt das Plastikgeld gratis. Wer so viel Geld pro Jahr nicht per Kreditkarte zahlt, wechselt einfach den Anbieter: Barclaycard bietet eine Visa-Karte an, für die man ebenfalls ein Jahr lang keine Gebühren zahlt. Den Antrag dazu gibt es in den Filialen des Bekleidungsgeschäfts Wöhrl. Ab dem zweiten Jahr werden auch hier Jahresgebühren fällig, diesmal in Höhe von zwölf Euro. Aber da lauert schon der nächste Ausweg für den Kartenhopper: Eine gebührenfreie Mastercard – mit mehr als 50 Prozent aller Kreditkarten Marktführer in Deutschland – bekommt man im Rahmen des Rabatt-Programms „Happy Digits“ von Telekom, Karstadt-Quelle und Tengelmann.

Belohnung für BMW-Fahrer

Manche Gratis-Kreditkarten sind nur für bestimmte Zielgruppen erhältlich. So bekommen Studenten eine kombinierte Mastercard und Visa-Karte bei Barclaycard. Eigentlich kostet sie zwölf Euro pro Jahr – aber wenn man sie beim Rabattkarten-Anbieter Card4students.com bestellt, erhält man den ersten Jahresbeitrag als Startguthaben zurück. Autofahrer haben gleich mehrere Möglichkeiten, günstig an eine Kreditkarte zu kommen. Für BMW-Besitzer gibt es eine kombinierte Mastercard und Visa-Karte ein Jahr lang kostenlos, und zwar von ihrem Autobauer. Wer die Karte oft nutzt, kann noch länger sparen: So lange der Jahresumsatz der Karte über 6000Euro liegt, entfällt die Gebühr auch weiterhin. Nicht-BMW-Besitzer mieten sich einfach drei Mal pro Jahr einen Wagen bei Sixt – dann bekommen sie eine Gratiskarte von American Express.

Einer der wichtigsten Gründe für die Rabatt-Offensive der Kreditkarten-Anbieter ist die starke Konkurrenz der Maestro-Karte (ehemals EC-Karte). Die meisten Deutschen besitzen bereits eine. Mit ihr kann man in Deutschland in etwa den selben rund 350000 Geschäften bargeldlos einkaufen wie mit Kreditkarten – und sie kostet meistens keine zusätzliche laufende Gebühr. Dem entsprechend steigen die Umsätze von Maestro-Kartenzahlungen in Deutschland seit Jahren stärker als die Kreditkartenumsätze und haben diese seit Wegfall des Euroschecks mitlerweile überrundet.

„Kreditkarten sind vor allem etwas für Reisende“, heißt es beim Bundesverband deutscher Banken (BDB). „Denn mit einer Kreditkarte kann man fast auf der ganzen Welt bezahlen.“ Im EU-Ausland kostet der Einsatz keine Zusatzgebühr. Will man den Binnenmarkt allerdings mit der Karte verlassen, kann es je nach Institut, das die Karte herausgibt, einiges kosten. Mehr als ein Prozent der ausgegebenen Summe solle man als Transaktionsgebühr nicht akzeptieren, rät der BDB.

Christian Backe

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