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Kreditklemme: Das Geld ist da, aber es fließt nicht

Die Sparkassen sehen die staatliche KfW als Problem bei der Vergabe von Krediten an Unternehmen. Aus dem Deutschlandfonds sind demnach bislang nur gut zehn Prozent der Mittel abgerufen.

Sparkassenpräsident Heinrich Haasis hat der staatlichen KfW-Bankengruppe vorgeworfen, die Kreditmittel aus dem Konjunkturpaket nicht ausreichend an die Unternehmen weiterzugeben. Von den 40 Milliarden Euro, die der KfW aus dem Deutschlandfonds für Kredite zur Verfügung stünden, seien bis Anfang März erst 6,6 Milliarden Euro in Anspruch genommen worden. Es müsse nun darum gehen, den Mittelständlern den Zugang zu Förderprogrammen zu erleichtern, sagte Haasis am Dienstag beim Sparkassen-Forum Deutscher Mittelstand in Berlin. Von den Sparkassen sei zu hören, dass die KfW Unternehmenskredite ablehne, die die Sparkassen selbst bewilligen würden.

Der sogenannte Deutschlandfonds wurde Anfang des Jahres 2009 aufgelegt. Die KfW vergibt die Kredite nicht direkt an die Unternehmen, sondern über die jeweiligen Hausbanken. In manchen Fällen übernimmt sie auch Ausfallgarantien für die Institute. Ein Sprecher der KfW sagte am Dienstag, es könne „durchaus vorkommen, dass Hausbanken und KfW zu einer unterschiedlichen Bewertung kommen“. Entscheidend für die Kreditvergabe seien neben Bonitätsnoten und Sicherheiten auch die Geschäftsaussichten des betreffenden Unternehmens. Insgesamt gebe es eine „relativ große Risikotoleranz“ bei der Kreditvergabe. Seit Beginn des Programms hätte die KfW 4424 Anträge erhalten, davon seien bislang 2984 bewilligt worden. Nicht bewilligt sei aber nicht gleichbedeutend mit abgelehnt. Die Ablehnungsquote liege bei unter 20 Prozent.

Sparkassenpräsident Haasis hält trotz seiner Kritik staatliche Kredite für Unternehmen für besser geeignet als weitere Hilfen oder Garantien für die Banken. Er bezweifele, dass diese die Gelder an die Wirtschaft weitergeben würden. mirs

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