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KRIMINELLE BANKER: Der Feind im eigenen Unternehmen

Banken sind nur mangelhaft gegen Betrüger in den eigenen Reihen geschützt. Der Wertpapierhandel und das Retailbanking (Privatkundengeschäft) sind nach einer aktuellen Studie von Ernst & Young besonders gefährdet.

Banken sind nur mangelhaft gegen Betrüger in den eigenen Reihen geschützt. Der Wertpapierhandel und das Retailbanking (Privatkundengeschäft) sind nach einer aktuellen Studie von Ernst & Young besonders gefährdet. Unter den 100 befragten Geldinstituten verzeichnete jedes neunte in den vergangenen zwei Jahren einen Betrugsversuch. „Nicht jeder Betrug kommt ans Licht, oft bleiben die Machenschaften betrügerischer Mitarbeiter jahrelang unbemerkt“, sagte Stefan Heißner, Experte für Wirtschaftskriminalität bei Ernst&Young, am Montag. Die wichtigsten Gründe für die hohe Betrugsrate: laxe Kontrollen durch den Aufsichtsrat und wirkungslose Gesetze. Aufsichtsratsmitglieder überwachen demnach nur bei 37 Prozent der Banken die Anti-Betrugsmaßnahmen. Die gesetzlichen Regelungen zur Betrugsverhinderung (Mindestanforderungen an das Risikomanagement, Geldwäschegesetz) zeigen zudem „kaum nennenswerte Wirkung“, ergab die Umfrage. „Die Furcht vor kriminellen Handlungen wächst. Wenn es einem Mitarbeiter möglich ist, ein ganzes Institut in Turbulenzen zu bringen, klingeln in der gesamten Branche die Alarmglocken“, sagte

Dirk Müller-Tronnier, Ernst & Young-Bankexperte. Dennoch ist das

Problembewusstsein
nicht besonders ausgeprägt: 39 Prozent der Befragten bewerten die eigenen Vorkehrungen gegen Betrugsversuche als vorbildlich. mot

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