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Wirtschaft: Krise bringt Deutschland 41 Milliarden Bund spart Zinsen

bei Staatsanleihen.

Hamburg - Deutschland spart durch die Krise im Euro-Raum mehr als 40 Milliarden Euro: Die anhaltenden Niedrigzinsen und die hohe Nachfrage nach Bundesanleihen bescheren dem Bund innerhalb von fünf Jahren zusätzliche Einnahmen in Höhe von 40,9 Milliarden Euro. Das geht aus einer Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine Anfrage des SPD-Parlamentariers Joachim Poß hervor, wie „Der Spiegel“ am Sonntag vorab berichtete.

Damit profitiert Deutschland indirekt von der Euro-Krise, die das Vertrauen in die Staatspapiere von Krisenländern sinken ließ und stattdessen Investoren für deutsche Bundesanleihen anlockte. Die Summe ergibt sich aus der Differenz zu den ursprünglichen Planzahlen für die Zinszahlungen für Staatspapiere und bezieht sich auf den Zeitraum 2010 bis 2014. Im Durchschnitt sank das Zinsniveau für alle Neuemissionen des Bundes um fast einen Prozentpunkt. Die Zinsen und Tilgung für Staatsschulden sind im Bundeshaushalt nach den Bereichen Arbeit/Soziales und Verteidigung der drittgrößte Posten.

Die Zinsersparnisse und unerwartet hohe Steuereinnahmen wegen der guten Konjunkturentwicklung in Deutschland drückten auch die Neuverschuldung: Von 2010 bis 2012 nahm Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) dem Bericht zufolge rund 73 Milliarden Euro weniger an neuen Krediten auf als vorgesehen.

Den Ersparnissen stehen nach Angaben des Finanzministeriums Kosten durch die Euro-Krise von bisher 599 Millionen Euro gegenüber. Hier drohen allerdings möglicherweise neue Belastungen. So könnte ein zweiter Schuldenschnitt für Griechenland, den die Bundesregierung bislang ablehnt, nach Einschätzung von Ökonomen Einbußen in zweistelliger Milliardenhöhe für Deutschland nach sich ziehen. dpa

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