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© dpa

Krisen-Airline: Um Alitalia steht es schlechter denn je

Nach dem zurückgezogenen Übernahmeangebot von Air France-KLM wird die Lage der maroden italienischen Fluglinie Alitalia immer dramatischer. Am Dienstagmorgen fiel die Aktie der Airline an der Mailänder Börse um mehr als elf Prozent. Sie wurde zunächst vom Handel ausgesetzt.

Der schwer angeschlagenen italienischen Fluggesellschaft Alitalia könnte nach dem Ausstieg von Air France-KLM aus den Übernahmeverhandlungen der Entzug der Zulassung drohen. Falls die Airline ihren Verpflichtungen nicht mehr nachkomme, könne Alitalia die Fluglizenz verlieren.

Air France-KLM hatte ihr Übernahmeangebot für die Italiener zurückgezogen. Die Offerte habe keine Gültigkeit mehr, erklärte die französisch-niederländische Airline. Alitalia habe es versäumt, die rechtliche Lage nach den gescheiterten Gesprächen vom 2. April zu klären.

"Das Begräbnis von Alitalia"

Der scheidende Ministerpräsident Romano Prodi berief den Ministerrat ein, um über die Situation und weitere Schritte zu beraten. Jedoch sahen Beobachter in Rom die Fluggesellschaft bereits vor dem Aus: "Dies ist das Begräbnis von Alitalia", sagte ein Manager des Unternehmens.

Der künftige Ministerpräsident Silvio Berlusconi hoffe unterdessen noch, dass die deutsche Lufthansa oder die zweitgrößte italienische Gesellschaft Air One Interesse an der krisengeschüttelten Fluglinie bekunden könnten. Dafür sei aber ein Überbrückungskredit der Regierung nötig, der Alitalia - deren Kassen mittlerweile leer sind - mindestens einen weiteren Monat überlebensfähig macht, hieß es.

Air France-KLM hatte Mitte März ein Angebot vorgelegt, das den italienischen Konkurrenten mit 139 Millionen Euro bewertet. Voraussetzung: 2.100 Stellen hätten gestrichen werden müssen. Der Aufsichtsrat von Alitalia hatte das Angebot akzeptiert. Die Pläne scheiterten aber an Forderungen der italienischen Gewerkschaften. Alitalia steht vor der Pleite, die italienische Fluglinie macht jeden Tag eine Million Euro Verlust. (sgo/dpa/AFP)

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