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Wirtschaft: Krupp Stahlbau: Senat bietet Hilfe für das Berliner Traditionsunternehmen an

Der Senat bietet konkrete Hilfe zur Rettung der vor dem Aus stehenden Krupp Stahlbau Berlin GmbH (KSB) an. Um den Erhalt der Produktionsstätte des Werkes zu gewährleisten und damit die Arbeitsplätze zu sichern, würde der Umnutzung einer Teilfläche des Tempelhofer Grundstücks zugestimmt, sagte am Freitag Wirtschaftssenatorin Juliane Freifrau von Friesen (parteilos).

Der Senat bietet konkrete Hilfe zur Rettung der vor dem Aus stehenden Krupp Stahlbau Berlin GmbH (KSB) an. Um den Erhalt der Produktionsstätte des Werkes zu gewährleisten und damit die Arbeitsplätze zu sichern, würde der Umnutzung einer Teilfläche des Tempelhofer Grundstücks zugestimmt, sagte am Freitag Wirtschaftssenatorin Juliane Freifrau von Friesen (parteilos). Dieses Angebot gelte aber nur unter der Voraussetzung, dass die Arbeitsplätze in Tempelhof erhalten bleiben. Sie appellierte an die Unternehmensführung, die Schließungsabsichten zu überdenken. Das Werk in Berlin-Tempelhof soll im September geschlossen werden.

Auf einer "außergewöhnlichen Betriebsversammlung" hatten am Freitag Abend die Beschäftigten von Krupp Stahlbau Berlin (KSB) gegen den bevorstehenden Verlust ihrer Arbeitsplätze protestiert. Die Betriebsangehörigen versammelten sich auf der Baustelle der Modersohn-Brücke in Friedrichshain, der vermutlich letzten von Krupp Stahlbau Berlin fertiggestellten Brücke.

Vergangene Woche hatte die Muttergesellschaft Thyssen-Krupp-Technologies (TKT) in Essen mitgeteilt, in dem traditionsreichen Tempelhofer Werk im September 174 Stellen zu streichen. Damit würden in Berlin nur etwas mehr als 30 Arbeitsplätze in den Bereichen Konstruktion und Vertrieb erhalten bleiben. Betriebsrat und IG Metall bezeichneten die Pläne des TKT-Vorstandes als "skandalös". Obwohl sie bereits vor einem halben Jahr ein "sehr schmerzhaftes" Sanierungsangebot unterbreitet hätten, seien sie von den Essenern mit "Lippenbekenntnissen" abgespeist worden. Thyssen-Krupp-Technologies begründet die Entlassungen mit der allgemeinen Krise auf dem Bausektor. Ein Ende der Talsohle sei nicht abzusehen, sagte TKT-Sprecher Alfred Wewers: "Wenn wir nicht irgendwo kürzen, können wir den Laden bald ganz dichtmachen." Im Vergleich mit dem zweiten Standort Hannover habe Berlin die "ungünstigeren Zahlen" vorzuweisen. Verschärft werde die Situation durch die billigere Konkurrenz aus den osteuropäischen Ländern.

Die 1865 von August Druckenmüller gegründete Krupp Stahlbau gehört zu den ältesten Berliner Unternehmen auf dem Gebiet des Brücken-, Komplett- und Stahlhochbaus. In der Hauptstadt hatten die Stahlbauer das als "Gürteltier" bekannte Ludwig-Erhard-Haus, das Neue Tempodrom und das Debis-Gebäude errichtet.

dde

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