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Wirtschaft: Kursrutsch an der Börse

Dax verliert 5,3 Prozent Bundesanleihen gefragt

Berlin - Eine neue Verkaufswelle hat am Montag die Aktienmärkte erschüttert. Der Deutsche Aktienindex (Dax) stürzte auf den tiefsten Stand seit zwei Jahren. Er ging mit 5246 Punkten aus dem Handel – das war ein Minus von 5,3 Prozent. Damit verlor der Aktienmarkt die Kursgewinne wieder, die er in den vergangenen zwei Wochen mühsam gesammelt hatte.

„Die Lawine ist ins Rollen gekommen“, sagte ein Börsianer. „Resignation und Perspektivlosigkeit prägen die Stimmung.“ Unter besonders großem Verkaufsdruck standen einmal mehr die Finanzwerte, allen voran die Aktie der Deutschen Bank, die fast neun Prozent verlor. Damit büßte die größte deutsche Bank allein am Montag rund 2,2 Milliarden Euro ihres Börsenwertes ein. Auf der Suche nach „sicheren Anlagehäfen“ schichteten Investoren erneut in Bundesanleihen und Gold um. Dies führte dazu, dass die Rendite zehnjähriger Bundespapiere mit 1,891 Prozent auf ein Rekordtief fiel. Steigt die Nachfrage nach festverzinslichen Anleihen, steigt deren Kurs – was umgekehrt ihre Rendite sinken lässt. Die Feinunze Gold kostete zwischenzeitlich 1902 Dollar. Der Einbruch beim Goldpreis in den vergangenen zehn Tagen, der den Preis bis auf fast 1700 Dollar gedrückt hatte, ist damit wettgemacht.

Begründungen für die aktuelle Schwäche des Aktienmarktes gibt es viele. Neben der Angst vor einer Rezession und den Klagen verschiedener Aufsichtsbehörden gegen die Großbanken nannten Händler auch die schwachen US-Arbeitsmarktdaten vom vergangenen Freitag. Sie hatten eine Stagnation beim Stellenaufbau signalisiert. In Europa wuchsen wegen der Unterbrechung der Gespräche Griechenlands mit den Geldgebern EU, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) zudem die Zweifel an den Sanierungsbemühungen des hoch verschuldeten Landes. Der Euro-Kurs sackte am Montag auf Notierungen um 1,40 Dollar. mot

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