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Der Karstadt-Konzern ist seit Jahren eine Baustelle. Die Warenhäuser - hier eine Filiale in Hannover - laufen nicht.

© dpa

Kurz vor der Übernahme: Benko soll Karstadt ganz übernehmen

Karstadt-Eigner Nicolas Berggruen will den Warenhaus-Konzern schon länger loswerden. Nun sind die Verhandlungen mit der österreichischen Signa-Gruppe offenbar weit fortgeschritten.

Der Tiroler Immobilienunternehmer René Benko steht offenbar kurz vor der Komplettübernahme des angeschlagenen Karstadt-Konzerns. Benkos Signa-Gruppe befinde sich in Endverhandlungen mit Karstadt-Eigner Nicolas Berggruen, berichtet das österreichische Wirtschaftsmagazin "Format" ohne Angabe von Quellen.

Es sei "ziemlich sicher", dass Signa Karstadt übernehmen werde, schreibt das Blatt. Eine Entscheidung solle noch im August fallen. Benko selbst sagte dem Magazin, dass "noch keine endgültige Entscheidung gefallen" sei. Er bestätigte demnach aber, "dass wir zu Hilfe gerufen wurden, um Berggruen als Gesellschafter abzulösen".

KaDeWe gehört Benko bereits

Benko und seine Signa-Gruppe sind bei Karstadt bereits bekannt. Im Dezember 2012 hatte die Finanzgruppe das Berliner KaDeWe und 16 weitere Karstadt-Immobilien für mehr als 1,1 Milliarden Euro gekauft. Karstadt blieb zunächst Mieter.

Ein dreiviertel Jahr später gingen schließlich auch 75,1 Prozent der Anteile an der 28 Läden umfassenden Kette Karstadt Sport und an der Karstadt-Premium-Gruppe - zu ihr gehören das KaDeWe, der Oberpollinger in München und das Alsterhaus in Hamburg - an Benko. Der Österreicher zahlte dafür 300 Millionen Euro.

Hoffnungsträgerin Sjöstedt ging im Juli

Mit der Übernahme des kompletten verbleibenden Karstadt-Konzerns würde Signa laut "Format" erstmals in großem Stil auch in das Handelsgeschäft einsteigen. Der "Bild"-Zeitung und dem "Manager Magazin" zufolge könnte Benko gut 70 Prozent von Karstadt für einen symbolischen Euro übernehmen.

Kartstadt steckt seit Jahren in der Krise. Die Warenhäuser bringen Verluste, sämtliche Sanierungsbemühungen scheiterten bislang. Im Juli verlies die ehemalige Ikea-Managerin Eva-Lotta Sjöstedt nach nicht einmal fünf Monaten das Unternehmen. Angeblich war Berggruen nicht bereit sie bei ihrem Sanierungsplan zu unterstützen - sprich: zu investieren. (AFP)

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