zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Lachs ist gesund

Auf intensive Sonneneinstrahlung zu verzichten und mit dem Rauchen aufzuhören, sind zwei sinnvolle Maßnahmen. Doch nun wollen einige Panikmacher Lachs auf die Liste der Dinge setzen, die wir alle meiden sollten, um unser Krebsrisiko zu mindern.

Auf intensive Sonneneinstrahlung zu verzichten und mit dem Rauchen aufzuhören, sind zwei sinnvolle Maßnahmen. Doch nun wollen einige Panikmacher Lachs auf die Liste der Dinge setzen, die wir alle meiden sollten, um unser Krebsrisiko zu mindern. Laut einer „Science“Studie zur Kontaminierung von Lachs ist Zuchtlachs stärker mit Umweltgiften belastet als Wildlachs. Tatsächlich ist es aber so, dass die nachgewiesenen gesundheitlichen Vorteile des Lachsverzehrs das Risiko, Krebs zu bekommen, bei weitem aufwiegen. Dementsprechend fiel die Reaktion der amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) aus: „Die Verbraucher müssen ihr Konsumverhalten bezüglich Zucht- oder Wildlachs zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht ändern.“ Und Großbritanniens Lebensmittelkontrollbehörde betont, dass die Schadstoffanteile unterhalb der von der EU und der WHO festgelegten Obergrenzen für gesunde Ernährung lägen.

Bei Zuchtlachs wurde eine Belastung mit polychlorierten Biphenylen (PCB) festgestellt. PCBs sind jedoch keine nachgewiesenen menschlichen Karzinogene. Langzeitstudien von Fabrikarbeitern, die hohen PCB-Anteilen ausgesetzt sind, haben keine Zunahme von Krebsfällen ergeben. Doch selbst, wenn der PCB-Gehalt eine Gefahr darstellen würde, würde er in den bei Zuchtlachs festgestellten Mengen kein Risiko bedeuten. Die „Science“-Studie kam zu dem Ergebnis, dass der PCB-Gehalt 1,8 Prozent von dem beträgt, was die FDA als vertretbar einstuft. Lachs enthält gleichzeitig sehr viel ungesättigte Omega-3-Fettsäuren, die nachgewiesenermaßen das Herzinfarktrisiko mindern.

Die „Science“-Studie hat einen voraussehbaren Effekt gehabt: Zwei Umweltgruppen in Kalifornien kündigten diesen Monat an, 50 Unternehmen in den USA, Kanada und Europa zu verklagen – von Lachszuchtfarmen bis zu Einzelhandelsriesen. Ihnen geht es darum, Unternehmen eine Hinweispflicht aufzuerlegen, wenn ihre Produkte gefährliche Anteile an Umweltgiften enthalten, von denen bekannt ist, dass sie Krebs verursachen. Nachdem der Lachs nun von Grünen und Prozessanwälten entdeckt wurde, darf man gespannt sein, auf welche Schikanen wir uns noch gefasst machen können. Denn eines ist klar: Bei der jüngsten Lachs-Panikmache geht es nicht um Lebensmittelsicherheit.

-

Zur Startseite