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Wirtschaft: Längstes Telefonkabel der Welt in Betrieb

BONN .Die Deutsche Telekom AG hat am Mittwoch das längste Landkabel der Welt zur Übertragung von Telefongesprächen und Daten in Betrieb genommen.

BONN .Die Deutsche Telekom AG hat am Mittwoch das längste Landkabel der Welt zur Übertragung von Telefongesprächen und Daten in Betrieb genommen.Das gut 17 000 Kilometer lange "Trans-Asia-Europe Optical Fibre Cable System" (TAE) sei die erste direkte Glasfaserverbindung zwischen Deutschland und China, sagte Telekom- Vorstand Gerd Tenzer in Bonn.Das Kabel verbindet 20 Staaten miteinander und spreizt sich zu einem Netzwerk von 27 000 Kilometern Gesamtlänge auf.Es zieht sich von Frankfurt (Main) bis nach Schanghai.

Nach den Worten Tenzers setzt die Telekom beim Ausbau ihrer weltweiten Verbindungen nur noch auf Kabelsysteme und nicht mehr auf Satelliten.Während die Leistungsfähigkeit und Rentabilität von Kabeln stetig steige, würden Satelliten "immer unattraktiver".Die Telekom habe deshalb bereits im vergangenen Jahr beschlossen, keine eigenen Satelliten mehr bauen und ins Weltall schießen zu lassen.

Die vorhandenen Satelliten-Systeme werden von der größten europäischen Telefongesellschaft noch für Verbindungen in etwa 70 Länder genutzt, in die nur sehr wenig Gespräche vermittelt werden.Dies sind vornehmlich Gebiete in Afrika, Südamerika und Südost-Asien.Der Überseeverkehr werde bereits fast zu 100 Prozent über Seekabel geführt, erklärte Tenzer.

Auch das neue Kabel wird schrittweise Satellitenverbindungen zwischen Europa und Asien ablösen.Nach Telekom-Angaben können über die Glasfaser zunächst etwa 4000 Telefongespräche gleichzeitig in hoher, digitaler Qualität geführt werden.Die Kapazität sei aber praktisch beliebig erweiterbar.Für viele Staaten in Zentralasien bringe die Verbindung den "Anschluß an das Telekommunikationszeitalter".Der Verlauf entspricht etwa dem der früheren Seidenstraße von Schanghai über Kasachstan, Usbekistan, Turkmenien, Iran, Türkei, das Schwarze Meer, Ukraine und Polen, Rumänien, Ungarn und Österreich bis nach Frankfurt.Das Investitionsvolumen bezifferte Tenzer auf rund eine Milliarde DM, wobei jedes beteiligte Land seinen Teil selbst gebaut und finanziert habe.

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