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Wirtschaft: Land Berlin verzögert Umbau der Wasser-Betriebe Investoren RWE und Vivendi warten auf verbindliche Zusagen

Berlin (fo). Der Umbau der Berliner WasserGruppe zu einem schlagkräftigen Unternehmen kommt nur zäh voran.

Berlin (fo). Der Umbau der Berliner WasserGruppe zu einem schlagkräftigen Unternehmen kommt nur zäh voran. Die privaten Investoren RWE und Vivendi sind verärgert über den Miteigentümer Berlin, der nach ihrer Meinung seine Hausaufgaben nicht erledigt. In einem Brief von Werner Böttcher und Christophe Hug, die die Interessen von RWE und Vivendi in Berlin vertreten, an Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) und Wirtschaftssenator Herald Wolf (PDS) wird deutlich, dass die Investoren langsam die Geduld verlieren. Sie erwarten vom Land eine „verbindliche Zusage“, die gemeinsam getroffenen Entscheidungen jetzt auch umzusetzen. Zunächst geht es um das neue Führungskonzept: Die beiden Vorstände für die Berliner Wasser Betriebe (BWB) und die Wasser Holding (BWH) mit insgesamt acht Mitgliedern sollen reduziert werden auf einen vierköpfigen Vorstand, der in Personalunion beide Gesellschaften führen soll. Das hatten Land und Investoren vereinbart.

Vier Vorstände für zwei Unternehmen

RWE und Vivendi haben in der Zwischenzeit mit ihren Vertretern im Vorstand, Thomas Mecke sowie Claude Bidault (beide BWH), Vereinbarungen über das Ausscheiden getroffen. Die dem Land zugerechneten Vorstände Dieter Ernst sowie Christa Hecht sitzen immer noch auf ihren Vorstandsposten, weil das Land nach Ansicht der Versorgungskonzerne nicht rechtzeitig Verhandlungen zur Vertragsauflösung oder Vertragsänderung aufgenommen hat. Am Montag sollte das neue Führungskonzept auf der bereits mehrfach verschobenen BWH-Aufsichtsratssitzung abgesegnet werden.

Der Sprecher des Wirtschaftssenators Wolf wollte am Dienstag die Personalangelegenheit auf Anfrage nicht kommentieren. Zugleich unterstrich er jedoch, dass an den Vereinbarungen mit den Investoren RWE und Vivendi auf jeden Fall festgehalten werden soll. In Senatskreisen stößt der Ärger der Versorgungskonzerne auf Unverständnis. Zum einen wird kein Anlass gesehen, den Vorstandsumbau zu überstürzen. Und zum anderen könne von einem PDS-Senator nicht erwartet werden, dass er Vorstände im Schnellverfahren feuert.

Für BWH-Vorstand Dieter Ernst, der nach den Vorstellungen von RWE und Vivendi eigentlich auch gehen sollte, wurde ein Kompromiss gefunden. Bis Jahresende soll eine eigenständige Aktiengesellschaft für die internationalen Aktivitäten gegründet werden, deren Vorstand Ernst wird.

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