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Wirtschaft: Landtechnik Schönebeck droht BvS

Belegschaft und IG Metall stellen Ultimatum für Vorstellung eines neuen Investors SCHÖNEBECK (löb).Die rund 300 Mitarbeiter der Landtechnik Schönebeck sind sauer.

Belegschaft und IG Metall stellen Ultimatum für Vorstellung eines neuen Investors SCHÖNEBECK (löb).Die rund 300 Mitarbeiter der Landtechnik Schönebeck sind sauer.Bis Ende Februar, so hatte ihnen die Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben (BvS) verbindlich zugesagt, werde sie für das Unternehmen einen neuen Investor präsentieren, nachdem die Privatisierung an die Lintra Beteiligungsholding GmbH gescheitert war.Zähneknirschend hatten die LTS-Mitarbeiter daraufhin alle Protestaktionen eingestellt, um eventuelle Verhandlungen nicht zu gefährden.Unter anderem brachen sie die Mahnwache vor dem BvS-Sitz in Berlin ab.Den versprochenen Investor hat die BvS allerdings bis gestern nicht vorgestellt.Jetzt haben Belegschaft und IG Metall der Treuhand-Nachfolgerin ein Ultimatum gestellt.In einem gestern veröffentlichten Schreiben an die BvS wird der 20.März als letzter Termin für die Vorstellung des Investors benannt."Sollten bis dahin keine Ergebnisse auf dem Tisch liegen, müssen wir das Schlimmste für das Unternehmen befürchten und werden dann wieder entsprechend reagieren", sagt der Betriebsratsvorsitzende Udo Simon.Einen Wunschkandidaten für die Übernahme der Landtechnik haben Belegschaft und Gewerkschaft längst benannt.Es ist der Baden-Württemberger Unternehmer Markus Liebherr.Der hatte Investitionen in Höhe von acht Mill.DM und die langfristige Sicherung von 235 der jetzt noch 300 Arbeitsplätze in Aussicht gestellt.Sein Übernahmekonzept war aber von der BvS im Januar als "nicht tragfähig" abgelehnt worden.Zugleich hatte die BvS versichert, in enger Zusammenarbeit und Abstimmung mit dem Land nach einem neuen Investor zu suchen."Wir verhandeln tatsächlich mit möglichen Investoren", sagt ein BvS-Sprecher."Im Interesse eines positiven Ausgangs dieser Verhandlungen müssen wir derzeit aber noch die Vertraulichkeit wahren." Zeitdruck durch ein Ultimatum von Belegschaft und IG Metall sei das letzte, was in diesen Verhandlungen benötigt werde.Ob das Land an den Verhandlungen beteiligt ist, war am Freitag nicht in Erfahrung zu bringen.Zuvor hatte das Wirtschaftsministerium allerdings das Übernahmekonzept Liebherrs nach dessen Überarbeitung Ende vergangenen Jahres als gut eingestuft und sich mit dem Verkauf des Schönebecker Unternehmens an den Baden-Württemberger einverstanden erklärt.Dem war die BvS nicht gefolgt.Die Landtechnik Schönebeck produziert hauptsächlich Feldhächsler und Kleintraktoren, die überwiegend in die GUS exportiert werden.

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