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Wirtschaft: Lastwagen fahren MAN in die Gewinnzone

Striktes Sparprogramm soll fortgesetztwerden/Busfertigung wird ins Ausland verlagert/Weiterer Stellenabbau bei Druckmaschinen

München (nad). Das gut laufende LkwGeschäft hat dem Maschinenbau- und Nutzfahrzeugkonzern MAN im vergangenen Jahr ein leichtes Gewinnplus beschert. Im laufenden Jahr will sich das Unternehmen trotz der schwachen Konjunkturaussichten ein deutlich höheres Ergebnis erwirtschaften. Um dieses Ziel zu erreichen, will der Konzern sein striktes Sparprogramm fortsetzen. Die MAN-Aktie ging mit einem Plus von 2,9 Prozent in den Handel, notierte zum Schluss aber mit mehr als drei Prozent im Minus.

2002 sei das Ergebnis vor Steuern von 213 auf 219 Millionen Euro gestiegen, teilte MAN am Donnerstag in München mit. Damit erfüllte das Unternehmen seine Prognose vom vergangenen November. Damals hatte der Konzern angekündigt, statt eines Zuwachses nur das Vorjahresniveau beim Ergebnis zu erreichen. Den Angaben zufolge konnten die Einbußen in den Bereichen Druckmaschinen und Busse sowie Sonderbelastungen im Bereich MAN Technologie durch deutliche Zuwächse in der Lkw-Sparte kompensiert werden. Die Lastwagen zogen den gesamten Nutzfahrzeug-Bereich, der rund 40 Prozent zum Gesamtumsatz beisteuert, wieder in die Gewinnzone.

Vor Steuer verbuchte MAN einen Gewinn von 13 Millionen Euro - nach einem Verlust von 49 Millionen Euro im Vorjahr. Die Problemsparte Busse schaffte den geplanten Sprung in die schwarzen Zahlen 2002 jedoch nicht; der Verlust weitete sich sogar von 54 auf 84 Millionen Euro aus. MAN-Chef Rudolf Rupprecht kündigte an, die Fertigungsstrukturen tief greifend zu verändern. „Wir verlagern Fertigungsinhalte nach und nach ins Ausland“, sagte er. Bisher produziert MAN bei seinen Bussen 35 bis 40 Prozent im Ausland, den Rest in Deutschland. Dieses Verhältnis soll sich umkehren. Der MAN-Chef sagte, dass sich der Verlust der Bussparte im laufenden Jahr etwa halbieren solle. Dazu trage auch die bereits eingeleitete Umstrukturierung nach der Übernahme des Bus-Herstellers Neoplan bei.

Schwere Einbußen erlitt MAN 2002 auch bei seiner Druckmaschinentochter MAN Roland, die unter der Flaute auf dem Anzeigen- und Werbemarkt litt. Das Ergebnis fiel um knapp 80 Prozent auf zehn Millionen Euro. Rupprecht zufolge sollen bei MAN Roland in den nächsten Jahren Kosten von rund 130 Millionen Euro eingespart werden. Der Konzernchef machte klar, dass der bereits angekündigte Abbau von 373 Stellen „ nicht das Ende der Fahnenstange“ sein wird. Auch MAN Technologie macht Sorgen. Die Luft- und Raumfahrtsparte leidet unter der Luftfahrtkrise und der Insolvenz des Flugzeugbauers Fairchild Dornier, der ein wichtiger Kunde war. Rupprecht rechnet damit, dass das Unternehmen bei MAN Technologie auch in diesem Jahr „die eine oder andere Million verlieren könnte“." Im Maschinen- und Anlagenbau, zu dem MAN Technologie gehört, fiel das Ergebnis 2002 um 34 Prozent auf 29 Millionen Euro. Rupprecht kündigte an, in den Problemsparten in diesem Jahr insgesamt 1000 Stellen zu streichen. Der Sparkurs soll zu einem deutlichen Ergebnisanstieg verhelfen. „Das Ausmaß der Gewinnsteigerung hängt von der weiteren politischen und konjunkturellen Entwicklung ab“, sagte Rupprecht. Angesichts des stabilen Auftragseingangs von 15,7 Milliarden Euro sei mit einem stabilen Umsatz zu rechnen. Die Entscheidung über die künftige Führung des Konzerns soll auf der Aufsichtsratsitzung am 20. März fallen. Der 63-jährige Rupprecht, dessen Vertrag Ende des Jahres ausläuft, wollte sich nicht dazu äußern, ob er erneut antreten wird.

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