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Wirtschaft: LBS sieht Talsohle bei Bauzinsen erreicht

BONN (uhl/HB).Die Zinsen für Baukredite haben nach Einschätzung der Landesbausparkassen (LBS) den Tiefpunkt erreicht.

BONN (uhl/HB).Die Zinsen für Baukredite haben nach Einschätzung der Landesbausparkassen (LBS) den Tiefpunkt erreicht."Wir sehen aber auch keine dramatische Veränderung nach oben", sagte Verbandsdirektor Hartwig Hamm.Ein Anstieg um ein halbes Prozent sei freilich nicht auszuschließen.Noch sei Baugeld jedoch so günstig wie nie zuvor.Das selbstgenutzte Wohneigentum sei der "Wohnungsbaumotor Nummer eins".In Westdeutschland seien im ersten Quartal 1998 mit rund 28 000 Einfamilienhäusern 14,6 Prozent mehr genehmigt worden als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.In Ostdeutschland sei es allerdings zu einem Rückgang der Genehmigungszahl um 11 Prozent auf rund 8570 gekommen, so daß sich für ganz Deutschland in den ersten drei Monaten ein Plus bei den Eigenheim-Genehmigungen von 7,3 Prozent ergebe.

Die Verringerung der Genehmigungszahl in Ostdeutschland begründete Hamm mit dem "Gipfelsturm" in den Jahren 1993 bis 1997.Das habe im Vergleich zum Westen zu einem deutlich höheren Genehmigungsniveau geführt, das nicht mehr steigerungsfähig sei.Den "Boom beim Eigenheimbau" haben nach Meinung Hamms neben den historisch niedrigen Zinsen, das wachsende Angebot preisgünstiger Objekte und vor allem die seit 1996 geltende Eigenheimzulage bewirkt.Trotz schwieriger Arbeitsmarktlage und bescheidener Einkommenszuwächse könnten deshalb "erheblich mehr Leute" Wohneigentum erwerben.Derzeit lasse sich schon für 1000 DM netto im Monat ein Haus finanzieren."Im Vergleich zu den Mieten für vergleichbare Mietwohnungen ist das eine faire Chance", so der LBS-Verbandschef.

Er warnte davor, die staatliche Förderung und die Einführung "echter Einkommensgrenzen" einzuschränken.Es wäre der falsche Weg, den zur Zeit einzig florierenden Bereich der Bauwirtschaft durch einen Abbau der Eigenheimzulage zu schwächen.

Das Neugeschäft der 13 LBS bewegt sich nach Hamms Worten auch in diesem Jahr auf hohem Niveau.In den ersten fünf Monaten hätten die Institute 571 000 neue Verträge mit einer Bausparsumme von 19,9 Mrd.DM abgeschlossen.Das entspreche bei der Zahl der Verträge einem leichten Minus von 1,2 Prozent und bei der Vertragssumme einer geringfügigen Zunahme von 0,1 Prozent.Die positive Geschäftsentwicklung habe zu einer Ausweitung des Bestands an LBS-Bauverträgen auf 11,2 Mill.und damit auf einen Marktanteil von einem Drittel geführt.Besonders erfreulich nannte Hamm die Entwicklung der Spargeldeingänge.Nachdem diese im Jahr 1997 um 3,8 Prozent auf 13,6 Mrd.DM gestiegen seien, hätten die LBS in den ersten fünf Monaten einen weiteren Zuwachs von 2 Prozent auf 4,4 Mrd.DM erzielt.Genauso erfreulich sei die Entwicklung der Finanzierungsleistungen gewesen, die 1997 mit einer Steigerungsrate von 7,5 Prozent auf 22,2 Mrd.DM einen neuen Rekord erreicht hätten.Von Januar bis Mai seien die Finanzierungsleistungen weiter um 4,3 Prozent auf 9,4 Mrd.DM gestiegen.

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