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Scharfe Konkurrenz.

© picture alliance / dpa

Wirtschaft: Lehrer-Pensionsfonds setzt auf Zalando

Kanadischer Investor steigt beim Berliner Internetmodehändler ein.

Berlin - Der Modehändler Zalando hat einen neuen Aktionär aus Kanada. Der Rentenfonds „Ontario Teachers’ Pension Plan“ (OTPP) bekam bei einer Kapitalerhöhung einen Anteil von zwei Prozent, wie Zalando mitteilte. „Das bedeutet, dass wir in der Lage sind, globale Investoren zu gewinnen“, sagte Zalando-Geschäftsführer Rubin Ritter. Finanzielle Details zur Kapitalerhöhung nannte er nicht. Insgesamt wolle Zalando das Kapital um vier Prozent aufstocken und mit den Mitteln das weitere Wachstum finanzieren.

Der kanadische Lehrer-Rentenfonds investiert schon seit einiger Zeit in Internetfirmen. So steckte er im September umgerechnet 50 Millionen Euro in den brasilianischen Modehändler Dafiti. Dieser wird von Rocket Internet unterstützt, einem Internetinkubator der Samwer-Brüder, die mit ihrem European Founders Fund auch an Zalando beteiligt sind. Im vergangenen Herbst stiegen die Kanadier außerdem mit 400 Millionen Dollar bei der chinesischen Handelsplattform 360buy ein. Zuletzt wurde spekuliert, der Rentenfonds könne sich auch am Kauf des notleidenden Smartphonepioniers Blackberry beteiligen, der ebenfalls in Ontario beheimatet ist.

Wer neben OTPP die übrigen zwei Prozent der Zalando-Anteile im Zuge der Kapitalerhöhung erwerben soll, blieb vorerst unklar. Die beiden größten Zalando-Gesellschafter – die schwedische Beteiligungsgesellschaft Kinnevik und der European Founders Fund – machten bei der Kapitalerhöhung nicht mit. Ihre Anteile werden von 37 auf 36,5 Prozent beziehungsweise von 18 auf 17 Prozent verwässert. Der dänische Modeunternehmer Anders Holch Povlsen habe dagegen neue Anteile erworben und so seine Beteiligung bei zehn Prozent konstant gehalten, teilte Zalando mit.

Der Internethändler, der 2008 gegründet wurde, liebäugelt unterdessen weiter mit einem Börsengang. Die Option behalte Zalando im Auge, auch wenn sie nicht aktuell auf dem Programm stehe: „Mittelfristig könnte ein IPO sehr attraktiv für uns sein“, sagte Ritter.

Zalando wächst seit Jahren rasant und macht den Modeketten und Versandhändlern wie Otto erhebliche Konkurrenz. Der vor allem auf Schuhe, aber auch Bekleidung und Accessoires spezialisierte Onlinehändler verdoppelte seinen Umsatz im vergangenen Jahr auf 1,15 Milliarden Euro, wies operativ aber einen Verlust von rund 80 Millionen Euro aus. Mittlerweile ist Zalando in 14 europäischen Ländern aktiv. Die weitere Expansion will das Unternehmen erst einmal ruhiger angehen: „Wir versuchen jetzt, in diesen Märkten besser zu werden“, erläuterte Ritter. Es gebe in Osteuropa einige interessante Märkte, aber aktuell keine konkreten Pläne. dpa/rtr

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