zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Leichte Erholung auch in Berlin

Erstmals gehen in der Region die Arbeitslosenzahlen zurück / Keine Trendumkehr BERLIN (kwi).Die fünfmonatige Talfahrt auf dem Arbeitsmarkt Berlin-Brandenburg ist zum Stillstand gekommen: Im März fiel die Arbeitslosenquote gegenüber dem Vormonat um 0,5 auf 18,2 Prozent.

Erstmals gehen in der Region die Arbeitslosenzahlen zurück / Keine Trendumkehr BERLIN (kwi).Die fünfmonatige Talfahrt auf dem Arbeitsmarkt Berlin-Brandenburg ist zum Stillstand gekommen: Im März fiel die Arbeitslosenquote gegenüber dem Vormonat um 0,5 auf 18,2 Prozent.Allerdings kann von einer Trendwende auf dem Arbeitsmarkt noch nicht die Rede sein.Die sinkenden Arbeitslosenzahlen sind in erster Linie saisonbedingt sowie auf den wieder zunehmenden Einsatz arbeitsmarktpolitischer Instrumente zurückzuführen.Aufgrund der schwachen Konjunktur entstehen in der Region nach wie vor kaum zusätzliche Arbeitsplätze. Die Arbeitslosenzahl sank im März um 13 500 auf 534 000 in Berlin-Brandenburg.Die Arbeitslosenquote fiel um 0,5 Prozent auf 18,2 Prozent.Neben dem saisonalen Rückgang der Arbeitslosigkeit spielte vor allem der stärkere Einsatz von arbeitsmarktpolitischen Instrumenten eine Rolle, erklärte Rolf Seutemann, Vizepräsident des Landesarbeitsamtes Berlin-Brandenburg, am Dienstag auf Anfrage."Dadurch nahm im März die Entlastung des Arbeitsmarktes durch Arbeitsmarktpolitik erstmals wieder deutlich zu", so das Landesarbeitsamt.Bei den Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM) gab es allerdings im Jahresvergleich einen deutlichen Rückgang.Zuletzt waren in der Region 19 200 Personen (Berlin: 9800) in ABM tätig, 19 200 weniger als vor einem Jahr.Dagegen gab es in den sogenannten Strukturanpassungsmaßnahmen (vor allem Lohnkostenzuschüsse) mit 28 200 Beschäftigte 10 400 mehr als vor einem Jahr.An beruflicher Weiterbildung nahmen 37 500 Personen (Berlin: 15 500) teil. Die wirtschaftliche Entwicklung habe zwar die Talsohle erreicht, doch reiche das Wachstum von weniger als einem Prozent nicht aus, um zusätzliche Beschäftigung zu schaffen.Anders als in Westdeutschland, wo die Konjunktur vor allem durch Exporte getragen wird, spielt das Auslandsgeschäft in Berlin und Brandenburg nach Einschätzung des Landesarbeitsamtes eine untergeordnete Rolle.Problematisch seien weiterhin die Lage der Bauwirtschaft und der tiefgehende Strukturwandel. In Berlin ging die Arbeitslosigkeit erstmals seit zwei Jahren im März zurück.Ende des Monats gab es 284 900 Arbeitslose, 5100 weniger als vor einem Monat.Doch auch hier liegt das Niveau weit über dem des Vorjahres.Die Arbeitslosenquote sank im Vergleich zum Februar um 0,3 Prozent auf 16,7 Prozent, vor einem Jahr lag sie noch bei 15,5 Prozent.Nach Angaben Seutemanns ist die Arbeitskräftenachfrage insbesondere im Dienstleistungssektor und der Baubranche "deutlich" angestiegen.Im Dienstleistungsbereich seien insbesondere Organisations-, Verwaltungs- und Büroberufe gefragt.Gleichzeitig jedoch gab es die meisten Arbeitslosen in den Verwaltungs- und Büroberufen (75 500), den Bauberufen (44 700), den Warenkaufleuten (44 100) sowie bei Schlossern und Mechanikern mit 34 000). Aufgrund der Belebung im Dienstleistungsbereich habe es auch einen leichten Rückgang der Frauenarbeitslosigkeit gegeben, erklärte Seutemann weiter.Dies sei vor allem in Berlin, aber auch in Brandenburg der Fall.Außerdem "achten wir darauf, daß der Anteil der Frauen an den Weiterbildungs- und AB-Maßnahmen in etwa dem Frauenanteil an der Arbeitslosigkeit entspricht", so Seutemann.Rund 60 Prozent der AB-Maßnahmen in Berlin und Brandenburg entfallen auf Frauen.Auch die Jugendarbeitslosigkeit hat sich nach Angaben von Seutemann "im Monat März recht positiv entwickelt", doch auch sie liege über dem Vorjahresniveau.In Zukunft werde der Übergang von der Berufsausbildung ins Arbeitsleben zunehmend ein Problem. In einer Stellungnahme zu der jüngsten Arbeitslosenstatistik sprach Senatssprecher Michael-Andreas Butz von einem "ersten Lichtblick am Horizont".Nun müßten alle Anstrengungen unternommen werden, um aus diesem Ansatz einen Trend werden zu lassen.Dagegen meinte Staatssekretär Peter Haupt aus der Senatsverwaltung für Arbeit, die Situation auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt gebe "keinen Anlaß zur Beruhigung".Insbesondere stelle die Wirtschaft "zu wenig Lehrstellen zur Verfügung".

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false