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Wirtschaft: Leiharbeit soll besser bezahlt werden

Beginn der Tarifverhandlungen über Equal Pay.

Berlin - Eine Art Nebenschauplatz des Tarifjahres 2012 wurde am Mittwoch in Düsseldorf eröffnet. Vertreter der Zeitarbeitsbranche begannen dort mit der IG Metall über einen sogenannten Branchenzuschlag zu verhandeln. Im Kern geht es darum, dem Prinzip „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ wieder Geltung zu verschaffen. Derzeit verdienen Leiharbeitnehmer bis zu 40 Prozent weniger als Stammkräfte in der Metallindustrie, obgleich sie identische Arbeit erledigen. Diese Unterschiede findet auch die Bundesregierung inakzeptabel und hat deshalb die Tarifparteien aufgefordert, die Lücke zu schließen. Wenn das bis zum Frühsommer nicht gelingt, will Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) mit einer Kommission nachhelfen.

Die Leiharbeit gehört zu den Wachstumsbranchen der vergangenen Jahre; inzwischen arbeiten dort mehr als 900 000 Personen, davon nach Angaben der IG Metall 300 000 in der Metallindustrie. Die Metallarbeitgeber kommen auf 185 000. Dessen ungeachtet gibt es keinen Dissens mehr darüber, dass die Leiharbeit besser bezahlt werden soll. „Entscheidend ist, dass das Thema damit endgültig befriedet wird“, erklärte Gesamtmetallpräsident Martin Kannegiesser. Wenn jedoch Leiharbeiter teurer würden, gingen Arbeitsplätze verloren. Die Hoffnung der IG Metall, dass Leihkräfte als Stammkräfte eingestellt werden, bezeichnete er als „Kinderglauben“.

Vor etwa vier Jahren hat die größte deutsche Gewerkschaft eine Kampagne gegen die Ausweitung der Leiharbeit gestartet. In den Tarifabschlüssen 2012 will die IG Metall nun ihre Ziele festschreiben: Eine bessere Bezahlung und mehr Einfluss der Betriebsräte beim Einsatz der Leiharbeit. Die Verhandlungen am Mittwoch blieben ergebnislos. Am 20. März geht es weiter. alf

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