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Wirtschaft: Leipzig erhält Zuschlag für Biomasse-Zentrum Neues Institut soll helfen, Klimaziele zu erreichen

Berlin - Die Bundesregierung macht ein Versprechen aus dem Koalitionsvertrag wahr und wird Anfang 2008 ein neues Biomasse-Forschungszentrum in Leipzig errichten. Das kündigte Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer (CSU) am Dienstag in Berlin an.

Berlin - Die Bundesregierung macht ein Versprechen aus dem Koalitionsvertrag wahr und wird Anfang 2008 ein neues Biomasse-Forschungszentrum in Leipzig errichten. Das kündigte Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer (CSU) am Dienstag in Berlin an. „Wir wollen auch in Zukunft unsere Spitzenposition in der Biomasseforschung halten“, sagte er. Die SPD begrüßte die Entscheidung. Damit würden die Weichen für eine zukunftsfähige Energieversorgung gestellt, sagte die agrarpolitische Sprecherin Waltraud Wolff. Um den Zuschlag hatten sich unter anderem Braunschweig und Cottbus beworben.

Aufgabe des neuen Instituts soll es sein, die energetische Nutzung von Biomasse zu erforschen. Biomasse sind pflanzliche Rohstoffe, die etwa für die Gewinnung von Kraftstoffen für Autos genutzt werden. Das Forschungszentrum soll am 1. Januar 2008 mit zunächst 20 Mitarbeitern an den Start gehen, später soll die Zahl auf 80 wachsen. Dafür will der Bund vier Millionen Euro zur Verfügung stellen. Umwelt-, Verkehrs- und Forschungsministerium würden zudem je eine Million Euro pro Jahr für Projektförderung beisteuern, sagte Seehofer. Weitere zwei Millionen Euro spendiert das Land Sachsen.

Das Biomasse-Zentrum soll die Bundesregierung dabei unterstützen, ihre Klimaschutzziele zu erreichen, erklärte Seehofer. Danach soll der CO2-Ausstoß bis 2020 um 40 Prozent verringert werden. Außerdem soll es dazu beitragen, die Wertschöpfung im ländlichen Raum zu steigern.

Nach Angaben der Agentur für Nachwachsende Rohstoffe werden bereits auf 1,6 Millionen Hektar Land nachwachsende Rohstoffe angebaut. Das entspricht rund 13 Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche. Die Biomasse-Nutzung ist nicht unumstritten. So bezweifelt der Sachverständigenrat für Umweltfragen, dass die heimische Biomasse ausreicht, um die von der EU angepeilte Biospritquote von zehn Prozent bis 2020 umzusetzen. Um das Ziel zu erreichen, müsste deutlich mehr Biomasse importiert und mehr Regenwald für Energiepflanzen abgeholzt werden. Wegen der Konkurrenz zu Nahrungsmitteln stiegen auch die Preise für Grundnahrungsmittel wie Mais, warnen die Experten. pet

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