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Adam Rocks heißt der Opel, den Besucher vor zwei Jahren bei der letzten AMI in Augenschein nehmen.

© Hendrik Schmidt/dpa

Leipziger Automesse: Abgesagt

Zu wenige Hersteller wollten zur AMI: die Messe und der Autoverband VDIK müssen die Schau absagen.

Vor einem Jahr schien das Schlimmste überstanden. „Sie wurde schon von vielen totgesagt, doch die AMI hat die Krise überwunden“, hieß es damals in manchen Medien. Das war voreilig. Am Montag sagten die Veranstalter die AMI Auto Mobil International 2016 ab. Die traditionsreiche Schau, die seit 25 Jahren alle zwei Jahre im Wechsel mit der  Internationalen Autoausstellung IAA in Frankfurt am Main stattfand, ist damit vermutlich tot. Vor knapp 14 Jahren erfuhr die Berliner AAA das gleiche Schicksal: Die Ausstellung musste 2002 wegen der schwachen Beteiligung der Industrie abgesagt werden – und die AAA kam nie wieder. Für die Leipziger AMI war das von Vorteil, denn die Autoindustrie konzentrierte sich nun auf zwei Messen hierzulande. Nun ist selbst das zu viel.

Mehr als die Hälfte der Hersteller hat storniert

„Viele Pkw-Hersteller haben in kurzer Folge entschieden, ihre Messepräsenz zu stornieren“, sagte Martin Buhl-Wagner, Geschäftsführer der Leipziger Messe, am Montag. Anfang Februar seien noch 22 Hersteller mit insgesamt 27 Marken angemeldet gewesen, doch seitdem hätten 13 Konzerne mit 17 Marken storniert. Damit war die erforderliche Größe für eine halbwegs erfolgreiche Autoschau nicht mehr zu erreichen. Die Messegesellschaft und der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) sagten ab. Der VDIK ist in Leipzig dabei, die viel größerer IAA in Frankfurt wird vom Verband der Autoindustrie (VDA) veranstaltet, der das Aus der AMI nicht kommentieren wollte.

VDIK-Präsident Volker Lange sagte auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Buhl-Wagner, viele Autohersteller entwickelten zurzeit „neue Vertriebs- und Marketingstrategien, die auch alternative Kommunikationskonzepte beinhalten“. Zu diesen Konzepten gehört offenkundig nicht mehr der Messeauftritt.

Leipzig gehört zu den großen Autostandorten

Die relativ kleine AMI hatte es sowieso schwer, sich neben den großen internationalen Ausstellungen zu behaupten. Das Jahr beginnt immer in Detroit mit der Motor Show, im März folgt der Genfer Autosalon, für Mitte April war in diesem Jahr die AMI geplant. Nun gibt es nur noch am 12. und 13. April die Fachmesse new mobility sowie der VDIK-Kongress „Alternative Antriebe“.

Für Leipzig, aber auch für die ostdeutschen Autofans, ist das Ende der Messe bitter. Dabei hat sich die Stadt neben Wolfsburg, München und Stuttgart zu einem der großen Automobilstandorte entwickelt. Das modernste BMW-Werk steht in Leipzig, und Porsche hat seine Fabrik für die Fertigung der SUV-Modelle Cayenne und Macan nach und nach erweitert.

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