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Leitzins: Krise zwingt EZB zu historischem Zinstief

So niedrig war der Leitzins in der Euro-Zone noch nie: Wegen der anhaltenden Wirtschaftskrise hat die Europäische Zentralbank den wichtigsten Zinssatz um ein Viertelprozent gesenkt. Damit liegt er aber immer noch höher als in den USA.

Im Kampf gegen die Wirtschafts- und Finanzkrise hat die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins im Euro-Raum auf ein Rekordtief gesenkt. Der wichtigste Zins zur Versorgung der Kreditwirtschaft mit Zentralbankgeld verringert sich um weitere 0,25 Prozentpunkte auf 1,25 Prozent. Das teilte die EZB nach ihrer Ratssitzung am Donnerstag in Frankfurt mit. Das ist der niedrigste Stand in der Geschichte der Notenbank.

Experten hatten mit einer deutlicheren Senkung auf 1,0 Prozent gerechnet. EZB-Präsident Jean- Claude Trichet hatte Anfang dieser Woche auf eine weitere Verschlechterung der konjunkturellen Lage hingewiesen. Niedrigere Zinsen verbilligen Kredite für Unternehmen und Verbraucher und können so Investitionen und das Wirtschaftswachstum insgesamt anschieben.

Seit Oktober hatte die EZB den Leitzins damit bereits um insgesamt 3,0 Punkte verringert. Eine Null-Zins-Politik wie sie etwa in den USA derzeit gilt, lehnt die EZB bislang ab. Mit Spannung wird erwartet, wie sich Trichet bei der EZB- Pressekonferenz am Nachmittag zu einem möglichen Kauf von Staats- und Unternehmensanleihen äußern wird. Die US-Notenbank Fed und die Bank of England nutzen dieses Instrument bereits mit dem Ziel, das Zinsniveau direkt zu drücken. (sf/dpa)

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