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Leitzins unverändert: EZB bleibt trotz US-Milliardenpaket ruhig

Die Europäische Zentralbank (EZB) belässt den Leitzins für die Euro-Zone erwartungsgemäß bei einem Prozent. Zuvor hatte die Federal Reserve in Washington erklärt, dass sie für weitere 600 Milliarden Dollar Staatsanleihen kaufen will.

Die Europäische Zentralbank (EZB) lässt sich von den neuen Milliardenmaßnahmen der US-Notenbank nicht von ihrem geldpolitischen Kurs abbringen. Wie erwartet beschloss der EZB-Rat bei seiner Sitzung am Donnerstag in Frankfurt, den Leitzins im Euro-Raum auf dem Rekordtief von 1,0 Prozent zu belassen. Experten erwarten, dass die EZB frühestens gegen Ende 2011 an der Zinsschraube drehen wird.

Die US-Notenbank hatte am Mittwoch angekündigt, die Geldschleusen erneut zu öffnen, um die US-Wirtschaft anzukurbeln. Die Federal Reserve will für 600 Milliarden Dollar Anleihen kaufen. Die Märkte hatten diesen Schritt erwartet, Ökonomen in Deutschland aber auch in den USA sehen die Maßnahme kritisch.

Auch Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) sieht die aggressive Geldpolitik der USA mit Sorge. Er habe Zweifel, dass das Gelddrucken der US-Notenbank Fed die Konjunktur ankurbeln werde, sagte er am Donnerstag in Berlin: „Es reicht nicht, allein das Wasser hinzustellen. Die Pferde müssen auch saufen.“

Im Euroraum sind vergleichbare neue massive Versuche, die Konjunktur in Schwung zu bringen, nach einhelliger Ansicht von Experten nicht mehr zu erwarten. Europas Währungshüter haben bereits mit dem allmählichen Ausstieg aus der expansiven Geldpolitik begonnen.

Da die wirtschaftliche Erholung in den 16 Euro-Ländern noch auf wackeligen Füßen steht und die Staatsschuldenkrise noch nicht überstanden ist, wird die EZB ihre stützenden Maßnahmen zwar nicht schneller als bisher geplant zurückzufahren. Angesichts stabiler Preise muss die Notenbank andererseits aber in den kommenden Monaten auch nicht an der Zinsschraube drehen. (dpa)

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