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Wirtschaft: Letzte Chance für Grundig

Von Bernd Hops Der Fernsehhersteller Grundig ist erst einmal gerettet. Ein asiatischer Investor wolle einsteigen, teilte das Unternehmen mit – und verweist auf eine Absichtserklärung, die am Donnerstag unterzeichnet wurde.

Von Bernd Hops

Der Fernsehhersteller Grundig ist erst einmal gerettet. Ein asiatischer Investor wolle einsteigen, teilte das Unternehmen mit – und verweist auf eine Absichtserklärung, die am Donnerstag unterzeichnet wurde. Aufatmen können die Beschäftigten bei Grundig aber nicht. Ein Vertrag ist noch nicht in Sicht.

Luft bringt aber schon die Absichtserklärung. Die Pleite bedrohte Grundig, weil die Banken die Kreditlinie kündigten. Frisches Geld soll es nur geben, wenn ein neuer Investor präsentiert wird – und der ist nun da. Aber wer ist das überhaupt? Und wird der neue Partner das Unternehmen auf lange Sicht retten können? Zu viele haben sich an Grundig die Zähne ausgebissen. 1997 zog nach großen Verlusten der niederländische Elektrokonzern Philips die Notbremse. Dann stieg der bayerische Unternehmer Anton Kathrein bei Grundig ein. Jetzt versucht es der nächste, obwohl das Unternehmen in den vergangenen Jahren auf seine Rücklagen zurückgreifen musste, um rote Zahlen zu verhindern. Nicht nur der gute Marken „Grundig“ zieht an. Grundig ist ein Politikum – und verdankt sein Überleben auch dem sanften Druck der bayerischen Landesregierung. Schon bei Kathrein wirkten sich die Verbindungen des Unternehmers zur CSU segensreich aus. Und auch jetzt ist die Landesregierung in Gestalt des Wirtschaftsministers Otto Wiesheu wieder aktiv. Schließlich kann Kanzlerkandidat Edmund Stoiber jetzt nichts weniger gebrauchen als eine Pleite. Wie hoch der Anteil der Politik an der Absichtserklärung des Investors ist, werden die Beschäftigten erst sehen, wenn die Tinte unter dem Vertrag trocken ist.

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