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LEXIKON: Mülltrennung – eine Wissenschaft, die erklärt werden muss

RECYCLING Die Gewinnung von Rohstoffen aus Abfällen nennt man Recycling. Zum Recyceln eignen sich besonders Glas, Kartonagen, Eisen, Nichteisenmetalle und Kunststoffe.

RECYCLING

Die Gewinnung von Rohstoffen aus Abfällen nennt man Recycling. Zum Recyceln eignen sich besonders Glas, Kartonagen, Eisen, Nichteisenmetalle und Kunststoffe. Diese Verwertung funktioniert dann gut, wenn die Wertstoffe möglichst sortenrein sind und sich bei der Abfalltrennung leicht lösen lassen. Eine Verwertung von gebrauchten Materialien lohnt sich nur dann, wenn die daraus entstehenden Produkte auch am Markt abgesetzt werden können. Nicht recycelter Abfall kann durch Verbrennung beseitigt werden. Möglich ist jedoch auch eine energetische Verwertung: Hierbei wird der Abfall verbrannt, um Energie zu gewinnen.

VERPACKUNGEN

Zu unterscheiden sind Mehrweg- und Einwegverpackungen. Einwegvarianten werden nach der Benutzung entweder verbrannt oder in ihre Bestandteile zerlegt und weiterverarbeitet. Mehrwegprodukte wie Glaspfandflaschen werden chemisch gereinigt und in die Produktion zurückgeführt. Beide Verpackungsabfallsorten belasten die Umwelt auf unterschiedliche Art und Weise, beispielsweise durch verschieden hohe Schadstoffemissionen und Rohstoffkosten bei Erzeugung, Transport und Entsorgung. Mehrwegprodukte gelten gegenüber Einwegverpackungen als ökologisch überlegen. Sie sind traditionell mit einem Pfand belegt.

VERORDNUNG

Die Verpackungsverordnung wurde 1991 von der Bundesregierung erlassen. Ziel war es, Verpackungsabfälle zu vermeiden beziehungsweise zu verwerten. Ein wichtiger Punkt ist zudem die Pflicht der Händler, Verpackungen zurückzunehmen. In diesem Jahr soll die Verordnung novelliert werden, um Missbrauch zu vermeiden. Denn viele Verpackungshersteller zahlen bislang keine Lizenz auf ihre Verpackungen – Verbraucher werfen diese dennoch oft in die Gelbe Tonne. Noch im September will das Umweltministerium die 5. Novelle dem Kabinett zur Entscheidung vorlegen. Das Wirtschaftsministerium hat bereits grünes Licht gegeben.

DUALE SYSTEME

Duale Systeme haben den Zweck, Restmüll und Verpackungsmüll getrennt zu sammeln, damit Material wiedergewonnen werden kann. Duale Systeme sind privatwirtschaftlich organisierte Dienstleistungsunternehmen. Sie übernehmen für Verpackungshersteller beziehungsweise -händler die Organisation der Entsorgung. Bei der Abfallentsorgung gilt immer das Verursacherprinzip. Händler sind deshalb selbst dafür verantwortlich. In Deutschland gibt es neben dem Dualen System Deutschland (DSD), welches seit 1991 existiert, weitere duale Systeme. Zu den größeren gehören die Entsorger Interseroh, Eko-Punkt und Landbell.

GRÜNER PUNKT

Der Grüne Punkt ist das Markenzeichen des Dualen Systems Deutschland. Für Verpackungen mit Grünem Punkt haben die Hersteller Gebühren für das Recycling bezahlt. Sie erwerben eine Lizenz vom DSD und bezahlen je nach Art und Gewicht der Verpackung. So muss beispielsweise für ein Kilogramm Kunststoff eine Gebühr von knapp 1,30 Euro gezahlt werden, für die gleiche Menge Papier 17 Cent. Die Gebühren werden von den Herstellern auf die Produktpreise aufgeschlagen. Der Grüne Punkt zeigt an, ob der Verpackungsabfall in die Sammelgefäße des DSD, zum Beispiel den Gelben Sack und die Gelbe Tonne, gehört. lkl

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